Kurzgeschichte Vom Pitter und der Einquartierung

Autor Bernhard Hoffmann aus Korlingen (Landkreis Trier-Saarburg) erzählt eine neue Geschichte vom Pitter aus dem späten 18. Jahr­­hundert. Diesmal geht es um neue Mitbewohner.

 Nach der Ernte wird das Getreide unter Aufsicht der Soldaten gemahlen.

Nach der Ernte wird das Getreide unter Aufsicht der Soldaten gemahlen.

Foto: Christina Bublitz

Der Krieg ernährt den Krieg, sagen – heute wie damals – die Mächtigen dieser Welt, die ihre Untertanen je nach Interesse in der Welt umherschicken. Und so sagten es auch die Franzosen, als sie Trier 1794 besetzt hatten. Da war erst mal Verpflegung fällig, eine gewaltige Menge, das könnt ihr euch denken: 66 Ochsen, 171 Kühe, 340 Hammel und über 3000 Brot­rationen am Tag. Die Trierer Bäcker konnten so viele Laibe nicht backen. Warum? – tja, da wusste wohl die linke Hand nicht, was die rechte tat: Die Müllerpferde für den Transport zum Bäcker waren requiriert worden, wie also Mehl liefern?