Fragen bleiben offen Neue Gewerbegebiete? – Bürger müssen sich gedulden

Waldrach · Wo sollen künftig Gewerbegebiete in der Verbandsgemeinde Ruwer entstehen? Antworten darauf liefert ein Gutachten. Dessen Ergebnis hält die Verwaltung zurück.

 Der Platz an der Tafel eingangs des Gewerbegebiets Osburg-Neuhaus dürfte schon bald nicht mehr ausreichen: Das Areal soll erweitert werden.

Der Platz an der Tafel eingangs des Gewerbegebiets Osburg-Neuhaus dürfte schon bald nicht mehr ausreichen: Das Areal soll erweitert werden.

Foto: Ursula Schmieder

Inzwischen haben alle Verbandsgemeinden im Landkreis Trier-Saarburg ein sogenanntes Ratsinformationssystem. Der Name ist irreführend. Denn die dort eingestellten Informationen stehen auch interessierten Bürgern zur Verfügung. So kann jeder nachvollziehen, über was die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker sprechen und abstimmen. Wer jedoch wissen möchte, wo in der Verbandsgemeinde Ruwer künftig Gewerbegebiete entstehen könnten, hat Pech gehabt. Ratsinformationssystem hin oder her.

Im Tagesordnungspunkt „Potentialanalyse über Gewerbeflächen als Handlungsgrundlage im Rahmen der Fortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans“ des Haupt- und Finanzausschusses des Verbandsgemeinderats am Mittwoch ab 17.30 Uhr geht es darum, herauszufinden, wo sich Gewerbegebiete lohnen. Diese Vorschläge werden weitergeleitet und sollen in den Regionalen Raumordnungsplan aufgenommen werden. Dieses Planwerk regelt über Verbandsgemeindegrenzen hinaus, wo neue Flächen für Gewerbe möglich sind.

Nachfrage vorhanden

Dass es eine Nachfrage nach solchen Flächen gibt, ist offensichtlich. Die Ortsgemeinde Osburg beispielsweise erschließt gerade den nächsten Bauabschnitt des Gewerbegebiets Neuhaus II. Interessenten bittet die Gemeinde auf ihrer Homepage um Geduld, da es „aufgrund von diversen nicht absehbaren Problemen bei der Umsetzung der Erschließungsmaßnahme“ Verzögerungen gebe. Und wer im Immobilienportal Immoscout24 nach Gewerbegrundstücken rund um Waldrach sucht, erhält einen Treffer. Eine Fläche bei Hermeskeil. Dort, bei Reinsfeld und auch bei Neu-Mehring gibt es Pläne für neue Gebiete.

Aufgrund der Topografie der Verbandsgemeinde mit dem engen Ruwertal und der teils komplizierten Verkehrsanbindung bieten sich Flächen entlang der ehemaligen Bundesstraße 52 und heutigen Landesstraße 151. Das soll auch Ergebnis der Studie sein, die vor einigen Tagen den Ortsbürgermeistern aus der VG vorgestellt worden ist.

Ergebnisse sollen erst später vorgestellt werden

Nach Auskunft von Rainer Dederichs von der VG-Verwaltung Ruwer sollen die Ergebnisse den Ratsmitgliedern jedoch erst in der gemeinsamen öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Bauplanungsausschusses vorgestellt werden. Von der Möglichkeit der Information der Öffentlichkeit über das Ratsinformationssystem wollte die Behörde keinen Gebrauch machen.

Auch wer an Ergebnissen einer Studie über Erweiterungsmöglichkeiten der Grundschule Schöndorf interessiert ist, hat beim Ratsinformationssystem ebenfalls kein Glück. Dort heißt es, dass die Ergebnisse in der Sitzung vorgestellt werden. Ebenfalls Thema der Sitzung wird sein, wie es mit dem Feuerwehrkonzept der Verbandsgemeinde weitergeht. Im Juli 2021 war ein Konzept im VG-Rat vorgestellt worden. Eine Arbeitsgruppe hatte sich anschließend in vier Arbeitssitzungen mit der Konzeption auseinandergesetzt und ein Ergebnis ausgearbeitet. Wie das Ergebnis lautet? Dazu heißt es in der Vorlage für die Mittwochsitzung: „Das Ergebnis wird in der Sitzung zusammengefasst vorgestellt.“

Den Zugang zur Onlinesitzung gibt es unter der Adresse spaces.avayacloud.com/spaces/61fd1719e05f400d4762a780

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