Pläne mit Ecken und Kanten

Trier-Feyen/Weismark · Die Revitalisierung des ehemaligen Kasernengeländes Castelnau in Feyen/Weismark geht voran. Der Eigentümer, die Entwicklungsgesellschaft Petrisberg, hat in dem dritten Castelnau-Gespräch zum ersten Mal öffentlich präsentiert, was drei Planungsbüros auf Grundlage des Stadtteilrahmenplanes und des städtebaulichen Vertrages für das Areal erarbeitet haben.

Trier-Feyen/Weismark. Seit mehr als zehn Jahren liegt das ehemalige französische Kasernengelände Castelnau brach. Seit die Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP) es 2010 gekauft hat, geht die Revitalisierung des Areals stetig voran. Drei Büros sind beauftragt worden, um die neue Nutzung des Fläche zu planen. Die Ergebnisse dieser Mehrfachbeauftragung sind nun zum ersten Mal vorgestellt worden. Judith Nägeli vom Büro Konzeptionell (Karlsruhe) übernimmt auch künftig die Moderation.
Das Büro BGHplan aus Trier in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Büro 5 (Maastricht), das sich auf individuelle Wohnformen spezialisiert hat, hat dabei den für die EGP vielversprechendsten Entwurf geliefert. "Dieser Entwurf wird uns als Strukturgrundlage dienen", sagt EGP-Chef Jan Eitel. Allerdings würden auch Bausteine aus den beiden anderen Plänen der Büros Astoc (Köln) und fsp Stadtplanung (Freiburg) integriert.
Das Konzept sieht vor, auf der Fläche unterhalb des Exerzierplatzes zwischen Sandbach und Zum Pfahlweiher ein Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum zu errichten und es mit einer Querung von West nach Ost auf dem Gelände zu erschließen. Dies soll auch gleichzeitig die Bus trasse werden, die durch das Gelände führt. Eine Grünfläche zieht sich vom Plateau auf Weismarker Seite den Hang hinunter, es soll sich eine Wegeverbindung bis zur Mosel anschließen. Auf dem Exerzierplatz finden sich individuelle Wohnformate, Einfamilienhäuser sollen am Hang errichtet werden. Dazwischen ist Raum für Geschosswohnungsbau. Erhalten werden sollen laut diesem Plan die Gebäude 019/020 (am Exerzierplatz), ansonsten werden wenig bestehende Strukturen übernommen. An der sogenannten Himmelsleiter, die Treppenverbindung vom Wald bis ins neue Zentrum, halten die Planer von BGH und Büro 5 nicht mehr fest.
Allerdings sei neben vielen guten Ideen auch noch viel Unrealisierbares bei diesen Entwürfen dabei, sagt Eitel. Pläne mit Ecken und Kanten. Nun beginne ein Puzzlespiel. Denn auch die angrenzenden Grundstücke und Gebiete müssen bei die Gesamtplanung berücksichtigt werden. Auch die Stadt muss da einige Hausaufgaben machen. Kopfzerbrechen bereite unter anderem noch, wie der ruhende Verkehr auf dem Gelände behandelt werde, sagt Eitel.
Die Planer erhalten nun weitere Hinweise aus gesamtstädtischer Sicht, auf Grundlage von externen Gutachten, aus Bürgerkreisen und unter wirtschaftlichen Prämissen.
Die Pläne sollen bereits bis Donnerstag, 12. Mai, aktualisiert und konkretisiert sein. Dann findet um 19 Uhr von städtischer Seite im Gebäude 001 auf dem Gelände der erste formelle Schritt, nämlich die frühzeitige Bürgerbeteiligung im Bebauungsplanverfahren statt. Entwickelt wird es von Norden aus, das heißt, der erste Bebbauungsplan (BF 15), der erarbeitet wird, umfasst die untere Spitze des Geländes bis zum Exerzierplatz.
Das vierte Castelnau-Gespräch findet am Mittwoch, 25. Mai, statt.

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