Planungssicherheit für freie Träger

Trier · Die Stadt Trier schreibt den Kinder- und Jugendförderplan bis 2020 fort. Es geht um rund 4,5 Millionen Euro jährlich. Drei Institutionen werden erstmals gefördert.

Trier Kinder- und Jugendpflege in Trier ohne freie Träger? Laut Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Angelika Birk wäre das völlig undenkbar. Institutionen wie etwa das Exzellenzhaus, der Mergener Hof (MJC), das Jugendwerk Don Bosco oder die Mobile Spielaktion leisteten als Partner des Jugendamts wertvolle Arbeit. Diese Erkenntnis ist nicht neu, relativ neu ist aber, dass die Stadt unter Federführung von Angelika Birk seit 2014 einen strategischen Kinder- und Jugendförderplan vorlegt. Dessen Erstauflage wird nun für weitere drei Jahre fortgeschrieben bis 2020 - auf einstimmige Empfehlung des Jugendhilfeausschusses.
Damit sollen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, wie die Bürgermeisterin am Montag in der Pressekonferenz des Stadtvorstands erklärte. Zum einen gehe es darum, den freien Trägern Planungssicherheit über ein einzelnes Haushaltsjahr hinaus zu geben. Außerdem wolle die Stadt den Vereinen, die ihre Partner in der Kinder- und Jugendpflege sind, ihre Wertschätzung zeigen.
Finanziell geht es um fünf Prozent des Gesamthaushalts des Jugendamts. Vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt in seiner Sitzung am 24. Mai zu, fördert das Rathaus die freien Träger 2018 mit knapp 4,4 Millionen Euro, 2019 mit 4,46 Millionen und 2020 mit 4,55 Millionen. Mit den jährlichen Steigerungen sollen höhere Lohnkosten aufgefangen werden.
Der größte Teil (gut 1,8 Millionen Euro) geht an Jugendeinrichtungen, der zweitgrößte Einzelposten ist mit rund 950 000 Euro die Kinder-, Jugend- und Schulsozialarbeit. Beratungsstellen zu unterschiedlichen Themenfeldern (wie Familie, Schwangere, Gewalt gegen Frauen und Kinder, Sucht) erhalten rund 1,3 Millionen.
Weiterentwickelt sehen will die Verwaltung die Schwerpunktthemen Inklusion, interkulturelle Öffnung, Ehrenamt sowie sexuelle Identität und Orientierung. Dazu soll es laut Angelika Birk Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Trägern geben.
Drei Angebote sollen erstmals von der Stadt institutionell gefördert werden. Die Beratungsstelle Schmitz-Z des Vereins Schwul-lesbisches Zentrum Trier ("aufgrund des Alleinstellungsmerkmals und der Ausgestaltung der Angebote eine bedeutsame und förderungswürdige Einrichtung") und die Naturfreunde Quint ("wichtiger Träger in der außerschulischen Kinder- und Jungendbildung") bekommen laut fortgeschriebenem Kinder- und Jugendförderplan jährlich je 10 000 Euro. In die Jugendarbeit des Club Aktiv ("ein wichtiges Angebot zur sozialen Teilhabe von jungen Menschen mit Beeinträchtigungen") fließen künftig 2000 Euro pro Jahr.
Positiver Nebeneffekt: Die Förderung durch die Stadt macht es den drei Anbietern möglich, Projektanträge künftig auch bei anderen Finanziers zu stellen.