Platz eins für Ken

TRIER. Die schönsten Fußbälle der Region sind gewählt. In der Europäischen Kunstakademie fand die Siegerehrung statt. Die prämierten Künstler dürfen sich über Einkaufsgutscheine und weitere Sachpreise freuen.

 Die besten Ball-"Künstler" mit der Siegerin des Wettbewerbs, Katharina Neuses (hintere Reihe, Vierte von links).Foto: Daniel John

Die besten Ball-"Künstler" mit der Siegerin des Wettbewerbs, Katharina Neuses (hintere Reihe, Vierte von links).Foto: Daniel John

In einem Nebenraum stapeln sich ungezählte Fußbälle in Plastiksäcken und auf dem Boden. Alle sind bunt bemalt, beklebt oder verziert, jeder einzelne ein kleines Kunstwerk. Für einen Preis bei der vom Trierischen Volksfreund präsentierten Aktion "1000 Bälle" hat es dennoch leider nicht gereicht. In Zusammenarbeit mit der City-Initative Trier hatten der Fußballkreis Trier-Saarburg und die Europäische Kunstakademie dazu aufgerufen, Fußbälle als Kunstobjekte zu gestalten. Diese Idee fand so großen Anklang und wurde von den Teilnehmern so kreativ umgesetzt, dass die Veranstalter beschlossen, insgesamt 15 Gewinner zu ehren - dreimal so viel wie ursprünglich geplant. Michael Herrmann, Kreisjugendleiter des Fußballverbandes, hatte sich auf den Weg quer durch die Region gemacht und bei Vereinen ausgediente Bälle gesammelt. Zum Spielen waren sie nicht mehr zu gebrauchen - in der Kunst finden sie nun ihre neue Bestimmung. Die Siegerbälle, die sich auf einem gedeckten Tisch im Foyer der Akademie noch einmal der Öffentlichkeit präsentieren dürfen, geben einen Eindruck von den ganz unterschiedlichen Möglichkeiten, einen schlichten Fußball optisch aufzuwerten. Einige haben Gesichter, kommen als Monster oder Schneemann daher, dazwischen stehen eine Weltkugel und eine Geburtstagstorte. Die Auswahl war also groß für die Kunden in den Geschäften der City-Initiative, die in ihren Schaufenstern die Kunstwerke präsentierten und zur Abstimmung stellten. Sichtlich zufrieden zeigte sich Gabriele Lohberg von der Kunstakademie: "Ich denke, alle ausgezeichneten Bälle haben den Preis wirklich verdient." Auch Karin Kaltenkirchen, Geschäftsführerin der City-Initiative, die den Gewinnern Einkaufsgutscheine überreichte, war erfreut über den Erfolg des Projektes: "An solchen Aktionen beteiligen wir uns gerne wieder." Der Hauptgewinn, ein Gutschein für einen Kursus an der Kunstakademie im Wert von mehr als 200 Euro, ging an Katharina Neuses. Die 19-jährige Abiturientin aus Trier hatte einen Ball bekommen, der nur halb aufgepumpt war. "Da hatte ich die Idee, ihn wie einen Sitzsack zu verwenden." Platz nehmen durfte Barbies Freund Ken, der einen kleinen Laptop gebastelt bekam, auf dem eine Szene aus einem Fußballspiel zu sehen war.Vorurteil widerlegt

Auch unter den weiteren Preisträgern waren überdurchschnittlich viele Frauen und Mädchen. Fußball nur ein Thema für Männer? Dieses Vorurteil wurde einmal mehr widerlegt. Ganz besonders gilt dies übrigens für die Hauptgewinnerin, der der Fußball auch als Sportgerät nicht fremd ist. "Ich habe früher selbst beim FSV Tarforst gespielt." Die Kunstaktion hat ihre Lust am runden Leder wieder geweckt. Wenn Katharina Neuses zum Studium nach Mainz zieht, will sie sich nach einer neuen Mannschaft umschauen. Auch einen neuen Ball wird sie dann wohl brauchen - zum Spielen ist ihr Kunstwerk schließlich viel zu schade.

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