Platz für Gewerbe an der Autobahn: Stadt Trier und Landkreis prüfen neue Flächen für die Ansiedlung von Firmen

Trier/Trierweiler · Gleich zwei neue große Gewerbegebiete könnten an der A 64 entstehen. Die Trierer liebäugeln mit einer Fläche in der Nähe des Kockelsbergs. Der Kreis Trier-Saarburg peilt eine Fläche zwischen Trierweiler und Herresthal an.

Trier/Trierweiler. Der Regionale Raumordnungsplan ist auch so etwas wie ein Wunschkonzert. Denn dort wird nicht nur beschrieben, welche Flächen wie genutzt werden. Viel wichtiger ist die Festlegung, was künftig wo geschehen soll. Das gilt für den Lavaabbau in der Vulkaneifel ebenso wie für die Windkraft im Hunsrück als auch für zwei geplante Gewerbegebiete an der Autobahn 64.
Die Stadt Trier untersucht, ob eine knapp 30 Hektar große Fläche in der Nähe des Hotels Kockelsberg zu einem Gewerbegebiet werden kann. Das entspricht ziemlich genau der Größe des früheren französischen Übungsgeländes im Mattheiser Wald oberhalb von Trier.
Im Entwurf zum Flächennutzungsplan der Stadt sind die möglichen Gewerbeflächen am Kockels- und am Gläsgesberg am Fuße der Eifel bereits aufgeführt. Den Grund dafür nennt Pressesprecher Günther Lanfer: Es seien nur noch sehr eingeschränkt gewerbliche Bauflächen im Stadtgebiet Trier vorhanden. Die Erschließung würde über die von der B 51 nach Aach führende L 44 erfolgen. Sowohl Hiltrud Zock (parteilos, von der CDU nominiert) als auch SPD-Wahlsieger Wolfram Leibe haben sich während des Wahlkampfs für die Neuausweisung ausgesprochen.
In Sichtweite des Kockelsbergs gibt es auf der anderen Seite der A 64 weitere Flächen, auf denen sich der Landkreis Trier-Saarburg ein Gewerbegebiet vorstellen kann. Denn auch im Kreis gibt es Bedarf an Flächen. Schließlich ist der Platz im großen Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich und im Industriepark Region Trier bei Föhren/Hetzerath überschaubar. Im IRT sind beispielsweise bereits 90 Prozent der zur Verfügung stehenden Flächen belegt.Nähe zum Rastplatz Markusberg


Der Wunsch der Mehrheit der Kreistagsmitglieder ist es deshalb, bei Trierweiler einen neuen Gewerbestandort mit überregionaler Bedeutung auszuweisen. Bereits 2013 hat der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal eine Machbarkeitsstudie zum Thema Gewerbegebiet vorgelegt. In dieser Studie wurde ein Bereich in Höhe von Trier-Herresthal, Nähe Rastplatz Markusberg, als geeigneter Standort ausgemacht.
Trier-Saarburgs Landrat Günther Schartz ist Chef des Zweckverbands, dem neben dem Kreis auch die Städte Trier, Konz und Saarburg sowie die Gemeinden Wasserliesch und Trierweiler angehören. Der Landrat möchte mehr als nur ein reines Gewerbegebiet. Ihm schwebt die Anlage eines größeren Park-and-Ride-Platzes für Luxemburg-Pendler vor. An die Autobahn angebunden werden sollen ein Parkplatz und Gewerbeflächen über eine neu zu schaffende Anschlussstelle bei Trierweiler.
Für den Landrat schließen sich die Ideen von Gewerbegebieten nördlich und südlich der Autobahn nicht aus. Er sagt auf TV-Anfrage, dass das Vorgehen im Zweckverband abgesprochen sei.
Einen Zeitplan für die Ausweisung der beiden ins Auge gefassten Gebiete gibt es bisher noch nicht. Im ersten Schritt müssten die Flächen im Regionalen Raumordnungsplan als mögliche Areale zur Gewerbeansiedlung ausgewiesen werden.

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