Plötzlich geht es doch...

WELLEN. Überraschender Fortschritt beim Verkehrs- Ärgernis Wellener Moselbrücke: Innerhalb weniger Wochen soll die Vorfahrt am Brückenkopf geändert werden, um den Dauer-Stau aus Richtung Grevenmacher zu verhindern.

Am Montag hatten sich Vertreter des Landesbetriebes Straßen und Verkehr, der Kreisverwaltung, der Polizei und der betroffenen Gemeinden auf deutscher und luxemburgischer Seite zusammen gesetzt, um die immer kritischer werdende Lage (der TV berichtete) zu beraten.Gestern nun konnte Behörden-Chefin Edeltrud Bayer verkünden, man habe einen Kompromiss gefunden, der "die Leistungsfähigkeit der Straßenverbindung steigert, ohne die Sicherheit zu gefährden".Kernpunkt ist die seit langem von betroffenen Autofahrern und Kommunalpolitikern geforderte Änderung der Vorfahrtsregelung am Brückenkopf. Künftig wird dem Abbiegeverkehr von der Brücke Richtung Konz (und umgekehrt) Priorität eingeräumt.Damit entfällt die Anhaltezeit für die überwiegende Zahl der Fahrzeuge - und so auch die Haupt-Ursache für den Rückstau, der am Nachmittag häufig bis zur Autobahnabfahrt Potaschbierg reicht und vor allem in Grevenmacher für Unmut sorgt. "Dreiviertel der Verkehrsströme" entfielen inzwischen "auf den Eckstrom", hat Straßenplanerin Bayer ausgemacht, Folge des Tanktourismus und der gestiegenen Pendler-Zahl. Die neue Verkehrsführung sei "eine Aktualisierung dessen, was sich über die Jahre entwickelt hat".Für eine solche Aktualisierung hatten sich viele schon seit langem eingesetzt. Autofahrer sammelten Unterschriften und betrieben Internet-Foren, die Luxemburger Behörden schrieben dringliche Briefe, und Kommunalpolitiker wie Alfons Maximini (SPD) brachten Anfragen ein. Ohne Erfolg. Die Änderung der Vorfahrt sei keine Alternative, ließ die Straßenbehörde noch im März verlauten.Zum Meinungsumschwung hat offenkundig eine Diplom-Arbeit der FH Trier beigetragen, die den Knotenpunkt akribisch untersuchte. Noch wichtiger war wohl, dass eine verblüffend einfache und vor allem kostengünstige Lösung für die Einmündung der Brücken-Abfahrt in die B 419 gefunden wurde. Dort, wo Skeptiker stets erhebliche Sicherheitsrisiken geltend machten, wird ebenfalls die Vorfahrt geändert. Künftig hat auch hier Vorrang, wer von der Brücke kommt; der "Obermosel-Verkehr" von der B 419 muss warten. Die Bundesstraße an der Kreuzung zum nachrangigen Verkehrsstrang zu "degradieren", sei rechtlich kein Problem, sagt Edeltrud Bayer.Es soll nun zügig gehen, allerdings muss die Kreuzung mit Leitschwellen und neuer Beschilderung umgestaltet werden - Lieferzeit rund sechs Wochen. Zusätzlich werden "Maßnahmen gegen den Gewohnheitseffekt" realisiert, wie Gefahrenschilder und Blitzbeleuchtung. Mit der Umsetzung soll begonnen werden, "sobald das nötige Material da ist und so weit die Witterung mitspielt", versichert Bayer.Die Mitteilung sorgt für Freude bei den Betroffenen. Protest-Initiatorin Maria Kugel aus Ayl findet sogar ausdrückliches Lob "für die Flexibilität der Behörden".

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