Polit-Kompetenz auf Reisen

TRIER/AACH/HERMESKEIL. Der TV bereist am 3. September die Region, um mit Betroffenen und Interessierten über lokale Brennpunkte zu diskutieren. Es gibt drei Stationen: der Trierer Hauptbahnhof, der Aacher Ortsteil Hohensonne und die Bundeswehr-Kaserne in Hermeskeil. Fünf Bundestags-Direktkandidaten im Wahlkreis 205 sind mit dabei.

Wenn einer eine Reise tut, bekommt er was zu hören. Das hofft die TV-Redaktion zumindest: Der Besuch der drei Brennpunkte soll die Gelegenheit bieten, vor Ort über Probleme, Missstände oder große Herausforderungen in der nächsten Legislaturperiode zu diskutieren.Fünf Kandidaten im Gepäck

Kommunalpolitiker, Repräsentanten von Vereinen oder Institutionen und natürlich interessierte Bürger können ihre Argumente, Anregungen und Bedenken an den Mann oder die Frau bringen. Kompetente Ansprechpartner bringt der TV gleich mit: Fünf Bundestagskandidaten im Wahlkreis 205 (Trier und Trier-Saarburg) stehen vor Ort Rede und Antwort. Karl Diller (SPD), parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium, hat sich nach kurzem Zögern entschlossen, doch noch einmal als Direktkandidat anzutreten und stellt sich während der Brennpunkt-Bereisung den kritischen Fragen der TV-Leser. Mit dabei ist auch Haushaltsexperte Bernhard Kaster (CDU), der seine zweite Runde im Bundestag in Angriff nimmt. Corinna Rüffer (Bündnis 90/Die Grünen) fährt mit, Christoph Pitsch repräsentiert die FDP. Auch Albert Schtschepik, Kandidat der Linkspartei, nimmt an der kleinen Reise teil.Erste Station: der Trierer Hauptbahnhof. Im Mittelpunkt der Diskussion mit Lesern und Interessierten werden die Schienenverbindungen der Römerstadt nach Luxemburg und auch in andere Richtungen stehen, insbesondere der Fernverkehr wird ein Thema sein. Zweite Station: der Aacher Ortsteil Hohensonne an der B 51. Der kleine Ortsteil - er zählt 300 Einwohner - hat ein großes Problem. Die B 51 von Trier nach Bitburg verläuft direkt durchs Dorf. An manchen Tagen dröhnen mehr als 25 000 Fahrzeuge direkt an den Häusern vorbei, darunter der Schwerlastverkehr. Für kleine Kinder ist der Aufenthalt vor der Haustür tabu. Man lebt gefährlich in Hohensonne - und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern, denn die Ortsumgehung wurde aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen. Die Anwohner und auch die Ortsgemeinde beharren auf zwei Forderungen: Eine fest installierte Radaranlage soll die Raser bremsen, außerdem soll die B 51 für Laster über 7,5 Tonnen gesperrt werden.Dritte Station: die Bundeswehr-Kaserne in Hermeskeil. Die Hoffnung starb zuletzt, aber sie starb. Im November 2004 fiel die Entscheidung: Die Bundeswehr, seit mehr als 40 Jahren in Hermeskeil zu Hause, wird die Hochwaldstadt verlassen. Das Raketenartilleriebataillon 52 wird aufgelöst, mehr als 60 zivile Angestellte und über 700 Soldaten sind betroffen. Appelle, Forderungen und Bitten um eine zweite Chance für den Standort im Hochwald nutzten nichts mehr. Wie könnte eine zivile Anschlussnutzung des Kasernengeländes aussehen? Hermeskeils Verbands-Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) will die anstehende Konversion durch die vom Verbandsgemeinderat zu beschließende Gründung eines Planungszweckverbandes angehen. Diesem Verband sollen die Stadt Hermeskeil sowie die Gemeinden Gusenburg und Reinsfeld angehören, auf deren Gebiet das Kasernengelände liegt. Hülpes erwartet eine Übergabe des Geländes "zum Nulltarif und frei von Altlasten".Der Zeitplan: Um 9.15 Uhr wird das Kandidaten-Mobil des TV am Trierer Hauptbahnhof eintreffen, dort wird bis 10.15 Uhr diskutiert. Um 10.45 Uhr fährt die geballte Polit-Kompetenz in Hohensonne vor, (Treffpunkt ist die Abfahrt Aach), und bleibt bis 11.45 Uhr dort. Um 12.30 Uhr beginnt die letzte Etappe der TV-Brennpunkt-Bereisung vor den Toren der Hochwald-Kaserne in Hermeskeil.

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