Politiker eröffnen Gemeinschaftsprojekt

Rosport/Ralingen · Am Anfang stand eine grenzüberschreitende Nachbarschaftshilfe zwischen dem deutschen Dorf Ralingen und der luxemburgischen Gemeinde Rosport - getrennt durch die Sauer. Daraus entstanden ist ein beispielhaftes Gemeinschaftsprojekt mit Freizeit-, Sport- und Kulturzentrum - verbunden durch die Sauer. Die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts mit den neuen Anlagen wurden am Samstag mit viel Prominenz gefeiert.

Rosport/Ralingen. Wer schon seit einiger Zeit nicht mehr im Sauertal war, musste sich verblüfft die Augen reiben: Entstanden sind in Ralingen und Rosport links und rechts der Sauer neue Kunstrasen-Sportplätze, ein neues Schwimmbad, ein Abenteuerspielplatz, erneuerte Sanitäranlagen auf zwei Campingplätzen und ein Konzert- und Festplatz mit Pavillon. Die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts des "Internationalen Sport-, Kultur- und Freizeitzentrums Ralingen-Rosport" ist ein wichtiger Meilenstein in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. "Europa macht vieles möglich", sagte Rosports Ortsbürgermeister Romain Osweiler. Dem Anlass entsprechend gab es einen üppigen Veranstaltungsrahmen mit Musik und Attraktionen sowie einer Vielzahl von Politikern. Darunter die drei luxemburgischen Sport-, Tourismus- und Arbeitsminister und deutsche Abgeordnete aus Bundes- und Landtag.
Von dem neuen Zentrum profitiert nicht nur die luxemburgische und deutsche Bevölkerung, sondern auch der Tourismus, erklärte die luxemburgische Tourismusministerin, Françoise Hetto-Gaasch. Gemeinsam müsse man die Grenzregion vermarkten, die das "Trumpf" der intakten Natur auf beiden Seiten der Sauer biete. In der Tat werden die Freizeitanlagen genauso wie die ufernahen Wiesen von Bürgern oder Radfahrern lebhaft genutzt. Freilich war das Projekt nur mit Unterstützung machbar. Insgesamt 5,3 Millionen Euro seien bislang in den Bau geflossen, rechnete der Zweckverbandsvorsitzende, Oswald Disch, vor.
Allein zwei Millionen Euro stammen für die gesamte Baumaßnahme aus dem EU-Programm Interreg. Landrat Günther Schartz bescheinigte dem Projekt "große Bedeutung für die Entwicklung des Sauertals" und Einmaligkeit im Kreis Trier-Saarburg. Er dankte für das Engagement Luxemburgs, ohne dessen Initiativen "die Region ärmer" sei. Dem offiziellen Teil, der von dem charmanten Rosporter Kinderchor, den "Sauertalquakerten", musikalisch begleitet wurde, folgte die Einsegnung durch Pfarrer Luc Schreiner. Dem schloss sich zu den Klängen der Europahymne die Enthüllung einer Übersichtskarte des Geländes und die Besichtigung per Kutsche, Heißluftballon oder Helikopter an.
Motoren des Kooperationsprojektes sind Oswald Disch, Bürgermeister von Ralingen und sein Rosporter Amtskollege, Romain Osweiler. Vor etlichen Jahren hatten sich die beiden Orte unkonventionell bei der Nutzung ihrer Sportplätze unter die Arme gegriffen. Das hatte den Anfang für einen ersten grenzüberschreitenden Zweckverband gemacht. Nach nur neun Monaten Bauzeit war der erste Bauabschnitt fertig, die Fertigstellung des zweiten wurde am Samstag gebührend gefeiert. Ein dritter, noch nicht abschließend geklärter Bauabschnitt, könnte beispielsweise den Bau eines Flussschwimmbads beinhalten.

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