Polizei nimmt zwei junge Reifenstecher fest

Trier · Die Polizei hat am Montagabend einen 17-Jährigen und einen 26-Jährigen festgenommen. Beide stehen im Verdacht, in Trier-Süd die Reifen eines Anhängers zerstochen zu haben. Mit dem Serientäter, der im August 2013 Hunderte Reifen in einer Nacht zerschnitten hat, haben die beiden offenbar nichts zu tun.

Trier. Eine Augenzeugin hat am Montagabend gegen 22.30 Uhr zwei junge Männer beobachtet, die in der Hohenzollernstraße die Reifen eines PKW-Anhängers zerstochen haben. Die Frau alarmierte die Polizei. Die Personenbeschreibung, die sie dabei lieferte, traf auf zwei Männer zu, die ohnehin bereits gesucht wurden - wegen Zechprellens in einer nahen Kneipe.
Die Fahndung lief an und war schnell erfolgreich. In einem Dönerladen fand die Polizeistreife die beiden Verdächtigen. Beide sind bereits mehrfach in Erscheinung getreten und waren alkoholisiert.
Der 26-Jährige blieb eine Nacht in Polizeigewahrsam, der 17-Jährige wurde zu seinen Eltern gebracht. Ein Ermittlungsverfahren wurde gegen die beiden eingeleitet. Die Polizei bittet Augenzeugen, sich unter der Nummer 0651/9779 3200 zu melden.
Zerstochene Reifen - bei diesem Stichwort wird schnell der Schreck und Frust wieder wach, den mehr als 250 Trierer Autofahrer 2013 erlitten haben. Generell ist die Spur der Verwüstung, die in der Nacht zum Dienstag, 27. August, quer durch Trier gezogen wurde, wahrscheinlich der größte Einzelfall von Vandalismus, mit dem es die Stadt Trier in den letzten zehn Jahren zu tun hatte. Zwischen Trier-Süd und Kürenz stach oder schnitt der Täter die Reifen Hunderter geparkter Autos platt. Viele Betroffene entdeckten den Schaden am Morgen, behoben ihn selbst oder ließen ihn beheben und mussten die Kosten als ärgerlichen Verlust verbuchen, weil auch eine Vollkaskoversicherung keine Reifenschäden abdeckt. Einige fuhren aber auch los, ohne von ihren beschädigten Reifen zu wissen, da diese nicht völlig platt, sondern nur angestochen und beschädigt waren. In zwei Fällen platzte ein solcher Reifen während der Fahrt auf der Autobahn. "Nur durch glückliche Umstände", so damals der Wortlaut der Polizei, konnten schwere Unfälle verhindert werden. Die Ermittler suchten mit Sonderkräften nach dem Täter, die Polizei verstärkte nachts ihre Präsenz auf den Straßen. Rund 250 Autobesitzer haben Anzeige erstattet.
Mit dieser Serie haben der 26-Jährige und der 17-Jährige wohl nichts zu tun. Die Staatsanwaltschaft hat einen anderen Verdächtigen im Visier, doch bisher haben die Ermittler noch keine Anklage erhoben. "Der Verdacht besteht weiterhin, die Ermittlungen laufen", sagt Triers Leitender Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer.

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