Kriminalität Polizeipräsenz in Trier und Schweich zeigt Wirkung

TrieR/Schweich · Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt in Trier eine Zunahme der Straftaten. In Schweich blieb die Zahl konstant. In Trier kam es zu weniger Körperverletzungen.

 Ein Mann dreht sich einen Joint mit Marihuana. Die Polizei führt den Anstieg der verzeichneten Drogendelikte in Trier auf die verstärkten polizeilichen Kontrolltätigkeiten zurück.

Ein Mann dreht sich einen Joint mit Marihuana. Die Polizei führt den Anstieg der verzeichneten Drogendelikte in Trier auf die verstärkten polizeilichen Kontrolltätigkeiten zurück.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion (PI) Trier, Polizeidirektor Dietmar Braun, zieht trotz einem Anstieg der erfassten Straftaten um 416 auf 11 615 im vergangenen Jahr ein überwiegend positives Fazit.

Im Zuständigkeitsbereich der PI Schweich blieb die Anzahl der Straftaten in den letzten drei Jahren nahezu gleich, bei 1724 Straftaten im Jahr 2019 insgesamt. Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, habe im Bereich der PI Schweich in Relation zu den Einwohnern aber weiter abgenommen.  Die Zunahme der Straftaten insgesamt sei im Wesentlichen auf zwei Aspekte zurückzuführen:

Zum einen habe sich der in den letzten Jahren festgestellte Rückgang der Fallzahlen im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Aufenthalts- und Asylrecht im Jahr 2019 nicht weiter fortgesetzt. Vielmehr habe ein Anstieg von 1988 auf 2295 ausländerrechtlichen Straftaten stattgefunden. Grund hierfür seien die leicht angestiegenen Zuwandererzahlen, mit denen eine höhere Anzahl an Verstößen gegen das Ausländer- und Aufenthaltsgesetz einhergehe. So sei bei der Anzahl der Straftaten insgesamt, jedoch ohne Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz, lediglich ein Anstieg von 9211 auf 9320 Straftaten festzustellen.

Zum anderen habe die Polizei bei den Rauschgiftdelikten einen Anstieg von 797 auf 1200 Delikte verzeichnet. Dieser Anstieg um mehr als 50 Prozent zum Vorjahr sei auf die verstärkten polizeilichen Kontrolltätigkeiten unter anderem im Trierer Palastgarten zurückzuführen. Mit ihrer verstärkten Präsenz erklärt sich auch die PI Schweich die Steigerung der Fallzahlen von 81 auf 110 in der Rauschgiftkriminalität.

Die Diebstähle unter erschwerenden Umständen (dazu gehören zum Beispiel Einbrüche) sind in Trier mit 770 Fällen um 228 Delikte gesunken und stellen somit laut Polizei den niedrigsten Wert im Fünf-Jahres-Vergleich dar. Im Bezirk der Polizeiinspektion Schweich sind hier ebenfalls statt 165 im Jahr 2018 nur noch 95 Fälle registriert worden. Nicht abgebildet werden dabei jedoch die Fälle von Wohnungseinbrüchen, welche von Fachkommissariaten der Kriminalpolizei abschließend bearbeitet werden. Allerdings sei auch in diesem Bereich ein Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen.

Raub und Körperverletzung werden bei der Polizei unter der Rubrik Rohheitsdelikte geführt. Hier hat der Bezirk Trier insgesamt eine leichte Erhöhung der Straftaten verzeichnet. So sind die Fallzahlen hier um 54 Fälle auf 1552 Straftaten angestiegen. Die Aufklärungsquote liege bei 86 Prozent.

Einfache Körperverletzungsdelikte gingen in Trier um 201 Fälle auf 929 Taten zurück. Bei dem strafrechtlich qualifizierten Bereich der gefährlichen und schweren Körperverletzungen verzeichnet die PI ebenfalls einen Rückgang. Hier wurden 236 Strafanzeigen erfasst, was einem Rückgang von 19 Fällen im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

„Der Rückgang bei den Körperverletzungsdelikten ist unter anderem Ergebnis der starken Präsenz von Einsatzkräften und unserem umfassenden Sicherheitskonzept bei größeren Veranstaltungen,“ sagt Dietmar Braun. Im Bereich Schweich hat die PI 37 Fälle von gefährlicher Körperverletzung vermerkt, hier handelt der Täter beispielsweise mittels einer Waffe oder gemeinschaftlich. Bei einfachen Körperverletzungen verzeichnete sie eine Zunahme von 12 Fällen auf 277 Delikte.

Nachdem bereits im vergangenen Betrachtungszeitraum des Jahres 2018 die Anzahl der festgestellten Ladendiebstähle in Trier bereits um 250 Fälle auf unter 1000 gesunken ist, wurde der Trend im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt. So kam es insgesamt zu 890 Strafanzeigen in diesem Deliktbereich. Auch in Schweich haben die registrierten Landediebstähle um 10 Fälle abgenommen, es wurden noch 67 verzeichnet. Die hohe Aufklärungsquote von über 94 Prozent in Trier und 100 Prozent in Schweich sei den eigenen Überwachungsmaßnahmen der Ladenbetreiber zu verdanken. Wer bei der Inventur einen Fehlbestand aufnehme, zeige das gewöhnlich nicht bei der Polizei an, weshalb von einer hohen Dunkelziffer bei den Ladendiebstählen auszugehen sei, sagt Andy Hahn von der Polizeiinspektion Schweich.

Auch die bereits im Vorjahr um 435 Delikte rückläufige Zahl der einfachen Diebstähle ist im Jahr 2019 in Trier erneut um weitere 192 Taten auf insgesamt 2256 Fälle gesunken. Diese „einfachen Diebstähle“ sind auch in Schweich von 369 auf 331 Fälle zurückgegangen.

Der Gesamtkomplex der sonstigen Straftaten, die unter anderem die Delikte Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Beleidigung umfassen, ist im Bereich Trier von 2069 um 80 Delikte auf 2159 Straftaten angestiegen.

Im Bereich des Waffen- und Sprengstoffgesetzes hat die PI Schweich in den letzten zwölf Monaten 22 Ermittlungsverfahren geführt. Diesbezüglich ragte ein Ermittlungsverfahren gegen einen ehemaligen Waffenhändler aus Kordel besonders heraus. Bei diesem wurden unter anderem 850 Langwaffen, 250 Kurzwaffen, 10 Tonnen Munition sowie 700 Kilo Sprengstoff sichergestellt. Das Ermittlungsverfahren dauert immer noch an und sorgte seinerzeit für eine bundesweite Berichterstattung.

Von den insgesamt 851 ermittelten Tatverdächtigen waren 76,5 Prozent männlich und 18,2 Prozent jünger als 18 Jahre alt. Etwa 19 Prozent der Tatverdächtigen hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.

Die Fälle der Polizeiautobahnstation Schweich sind im Jahr 2019  um 11,2 Prozent gefallen. Am häufigsten wurden mit 95 Fällen Nötigungsdelikte im Straßenverkehr zur Anzeige gebracht. Hier konnte auch zu 68,4 Prozent der Fälle ein Tatverdächtiger namentlich ermittelt werden.

Annähernd unverändert blieb mit 53 Fällen die Anzahl der Tankbetrügereien an den Autobahnraststätten. Nennenswerte Rückgänge gab es bei den Diebstählen aus Fahrzeugen, bei denen es sich meist um Dieseldiebstähle aus LKWs handelte. Außerdem wurden folgende Verkehrsstraftaten registriert: 70 Fälle „Fahren ohne Fahrerlaubnis“, 30 Fälle „Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz“ 22 Fälle „Straßenverkehrsgefährdung“, 20 Fälle „Führen eines Fahrzeugs unter Alkohol- oder Drogeneinfluss“. 

Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Trier umfasst bis auf Biewer, Ehrang, Quint, Pfalzel, Eitelsbach und Ruwer die gesamte Stadt. Hinzu kommen Orte aus den Verbandsgemeinden Trier-Land und Ruwer. Neben Schweich und einigen Trierer Stadtteilen kümmern sich die Beamten der PI Schweich um Orte in der VG Trier-Land und in der VG Ruwer.