Poller gegen PKW

Ob versenkbare Poller künftig dabei helfen könnten, die Fußgängerzone frei von unberechtigten Autos zu halten, prüft die Stadtverwaltung im Auftrag des Bauausschusses.

Trier. (woc) An 13 Stellen in der Stadt - jeweils an den Eingängen zur Fußgängerzone - könnten Poller dafür sorgen, dass Unberechtigte nicht mehr mit ihren Fahrzeugen Plätze befahren und zuparken können. Ob solche Eisenpfosten, die zum Teil versenkbar sind und so Berechtigten die Zufahrt ermöglichen, tatsächlich sinnvoll sind, hat die Stadtverwaltung am Beispiel von Liebfrauenstraße/Domfreihof vorab geprüft. Das Ergebnis stellte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani am Donnerstagabend dem Dezernatsausschuss IV ("Bauausschuss") vor. Die etwa oberschenkelhohen Poller könnten an der schmalsten Stelle der Liebfrauenstraße installiert werden. Wem die Zufahrt zum Domfreihof per Ausnahmeregelung gestattet ist - 24-stündigem Lieferverkehr, Vorfahrt zum Standesamt und Zufahrt zu privaten Grundstücken - könnte per Magnetkarte, die an einen Kartenlese-Automaten gehalten wird, einen der ansonsten feststehenden Poller versenken und so auf den Domfreihof gelangen.Hohe Kosten für Anschaffung und Instandhaltung

Nach Überfahren einer Induktionsschleife hebt sich der Poller automatisch wieder aus seiner Versenkung. Fällt der Strom aus, senkt sich der Poller wegen der Schwerkraft von alleine ab. Rettungskräfte und Polizei könnten den Poller mit Spezialwerkzeug versenken. Etliche Fragen sind allerdings noch offen: Nicht nur Anwohner und zugelassene Nutzer müssten eine Magnetkarte erhalten. Auch Gesellschaften zu einer Trauung im Turm Jerusalem müsste nach derzeitiger Ausnahmeregelung die Zufahrt jeweils für diesen Tag gewährt werden. Auch ältere Gottesdienstbesucher, die bis zum Dom gefahren werden, müssten Magnetkarten erhalten. Die Kosten für eine Polleranlage mit zwei versenkbaren und acht feststehenden Pollern belaufen sich auf rund 60 000 Euro. Jährlich müssten 5000 Euro für die Instandhaltung eingeplant werden. "Wir müssen uns gut überlegen, ob wir tatsächlich 13 solcher Anlagen rund um die Fußgängerzone errichten wollen", mahnte Dominik Heinrich (Grüne), die Kosten im Auge zu behalten. Friedel Jäger (SPD) erklärte, dass Unbelehrbare trotz Pollern mit dem Auto durch die Sternstraße auf den Domfreihof gelangen könnten. "Das Problem ist, dass der Domfreihof keine strenge Fußgängerzone ist, sondern es sehr viele Ausnahmegenehmigungen und private Stellplätze gibt", merkte Thomas Egger (FDP) an. "Bevor wir uns entscheiden, wie wir vorgehen wollen, müssen alle offenen Fragen geklärt werden", forderte Manfred Maximini (UBM). Dem schloss sich der Ausschuss an. Einstimmig beauftragte er die Verwaltung damit, das Konzept weiter auszuarbeiten.

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