Kirche Eine „kleine Heimat“ für viele Polen im Bistum Trier

(red) · Die Polnische Seelsorge feiert fünf Jahre in enger Gemeinschaft mit deutschen Pfarreien.

 Die polnischsprachige Seelsorge mit ihrem Pfarrer Damian Widera (links) ist ein fester Bestandteil der Kirche in Trier.

Die polnischsprachige Seelsorge mit ihrem Pfarrer Damian Widera (links) ist ein fester Bestandteil der Kirche in Trier.

Foto: TV/Bistum Trier

Sie ist erste Anlaufstelle für viele Polen, die ins Bistum Trier kommen und hilft bei der Orientierung: Die polnische Mission im Visitationsbezirk Trier. 2015 eingerichtet, hat die muttersprachliche Gemeinde in diesem Herbst ihr fünfjähriges Bestehen gemeinsam mit ihrem neuen Pfarrer Damian Widera gefeiert. Insgesamt gehören ihr rund 8500 Mitglieder an, die regelmäßig Gottesdienste in Trier, Bitburg, Bernkastel-Kues, Wittlich und Daun besuchen.

Besonders die Pfarrkirche Sankt Antonius in der Trierer Innenstadt ist dabei für rund 3000 in Trier und dem Umland lebende Polen zu einer „kleinen Heimat“ geworden. Durch ihre enge Verflechtung mit den deutschen Pfarreien ist sie ein Ort der Begegnung für Polen und Deutsche.

Die polnisch­sprachige Seelsorge sei ein fester Bestandteil der Kirche in Trier und der gesamten Gegend, betonte Pfarrer Matthias Schmitz, Referent für muttersprachliche Seelsorge im Bistum Trier, in seinem Grußwort an die Gemeinde. Die katholische Kirche sei immer dann besonders stark, wenn Menschen verschiedener Sprache und Herkunft zusammenwirkten. So sei die Arbeit der Mission nicht vorstellbar ohne die guten Verbindungen zur Innenstadtpfarrei Liebfrauen.

Das bekräftigte auch Ferdinand Häckmanns, Mitglied des dortigen Verwaltungsrats. „Vor fünf Jahren wurde das Pflänzchen ‚polnische Mission‘ gesetzt, und es trägt jetzt schon Früchte“. Nun sei es Aufgabe der Gemeinde, dieses Pflänzchen zu pflegen und zu bewahren. Etwa durch gemeinsame Gottesdienst-Formate wie die Herz-Jesu-Freitage, an denen ein polnisch-deutscher Gottesdienst und ein anschließendes Gebet in beiden Sprachen stattfinden. Auch die Beichte gebe es auf Deutsch und Polnisch.

Dabei entdecken deutsche Gläubige auch die Besonderheiten und Gebräuche polnischer Gottesdienste: So hat Häckmanns beispielsweise kürzlich als ‚neuer alter‘ Ministrant unter weiteren erwachsenen Messdienern am Gottesdienst teilgenommen. Es sei eines der Charakteristika der polnischen Pfarrei, dass hier Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters und beider Nationalitäten am Altar dienen, erläutert Widera. Die Pfarrei mit junger Altersstruktur entwickle sich dynamisch, berichtet der Pfarrer. Für das Angebot der Sozialpastoral gebe es bereits seit den ersten Wochen großes Interesse. Ähnlich sei es bei der Eheberatung, die seit einiger Zeit zwei dazu ausgebildete Familien leiten.

Bischof Wiesław Lechowicz, der Delegierte der Polnischen Bischofskonferenz für Polnische Migranten, betonte in seinem Gratulationsschreiben an die Gemeinde, wie viel es bedeute, dass Landsleute sich untereinander unterstützten.

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