Popmusik fürs Paradies

Unberührte Natur mit uralten Bäumen in frischem Grün. Gleißende Sonne und lange Schatten. Vogelgezwitscher von seltenen Arten. Leise, meditative Klaviermusik. Das Paradies auf Erden. Doch plötzlich: ein riesengroßer Bagger, der die Bäume im Urwald umstößt.

Brennende Felder, Wüstenlandschaft. Sterbende Tiere und tieftraurige Menschen.

Wenn ich diese Bilder sehe, läuft es mir immer wieder kalt den Rücken runter. Es ist das Video zu Michael Jacksons "Earth Song" - "Lied der Erde". In ihm erzählt er von Umweltzerstörung, Krieg und Unrecht. Zwischen allen Nachrufen auf den "König der Popmusik, ist es das, was mich persönlich an Michael Jackson interessiert. Er hat nämlich in seinem "Lied der Erde" die Botschaft verpackt: Hört auf damit, die von Gott geschaffene Welt zu zerstören.

Dass er sich im gleichen Video als Messias und Retter stilisiert, gehört zum Größenwahn dieses Stars. Sicher, er war ein genialer Musiker und zuletzt der eher skandalumwehte Popstar. Trotzdem bleibt die Aussage seines Liedes aktuell: Wer an Gott glaubt, muss sich auch für den Erhalt der Natur einsetzen. Und keiner hat für mich so ergreifend darauf hingewiesen wie Michael Jackson.

Gut also, dass es in dieser Woche beim G8-Gipfel in Italien erste Fortschritte beim Klimaschutz gegeben hat. Dies ist aber keineswegs nur ein Thema für Politiker. Jackson fragt in seinem Lied "Was ist mit uns?". Unser eigener Einsatz für den Erhalt der Erde ist nämlich ebenso gefragt. Das Video endet mit der Wiederherstellung des paradiesischen Zustands. Auch das ist ein Teil christlicher Hoffnung. Die Umsetzung darf ich nur nicht Gott alleine überlassen. Ich muss auch selbst bereit sein zu handeln.

Pfarrer Dr. Jörg Weber, Trier

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