Porta-Quader aus der Farbdose

Die Fahrrad-Tiefgarage an der Porta Nigra erfreut sich in diesem Jahr weitaus größerer Akzeptanz als in der Startsaison 2007. Seit gestern präsentiert sich die Zufahrt in neuem Aussehen, gestaltet von den Graffiti-Künstlern Laurent Steinmayer und Benjamin Bernard.

 Mit dem Velo in die Unterwelt: Die ausgediente Fußgängerunterführung an der Porta dient seit 2007 als Fahrrad-Garage. Jetzt wurde der Zufahrtsbereich von Graffiti-Künstlern gestaltet. TV-Foto: Roland Morgen

Mit dem Velo in die Unterwelt: Die ausgediente Fußgängerunterführung an der Porta dient seit 2007 als Fahrrad-Garage. Jetzt wurde der Zufahrtsbereich von Graffiti-Künstlern gestaltet. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Großer Bahnhof für ein Projekt, das gerade einmal 1500 Euro gekostet hat: Wirtschaftsdezernentin Simone Kaes-Torchiani, Tourismus-Chef Hans-Albert Becker und weitere städtische Würdenträger gaben sich gestern die Ehre an der Porta Nigra. Zweck der Mission: die offizielle Präsentation der neu gestalteten Zufahrt zur Fahrrad-Tiefgarage. Die kann Publicity gut gebrauchen, denn viele Trierer trauen dem Braten offenbar noch immer nicht so recht. Im Mai 2007 wurde die ausgediente Fußgängerunterführung zur Fahrrad-Garade umfunktioniert. Velo-Touristen begrüßen das Angebot (Abstellgebühr: pro Fahrrad samt Gepäck und Tag 1 Euro), Einheimische ketten ihre Drahtesel gerne weiterhin an Laternen und Geländern rund um Porta und Simeonstift an. Doch die Akzeptanz wächst. Wurden in der Startsaison 2007 (2. Mai bis 30. Oktober) insgesamt 6380 Nutzer gezählt, so waren es in diesem Jahr seit Ende der Winterpause am 1. April schon mehr als 8200.

Unterirdische Abstell-Anlage stärker genutzt als 2007



Ein Viertel davon (2085) nutzte die bewachte Garage im Juli. Der Spitzenmonat 2007 war der August mit 1502 Kunden.

Für Hans-Albert Becker ist die unterirdische Abstell-Anlage "ein Erfolgsmodell", dem es allerdings bislang an einem einladend-freundlichen äußeren Erscheinungsbild mangelte. In Baudezernentin Kaes-Torchiani fand er eine Mitstreiterin für eine Verschönerungsaktion. Klaus Pflugradt vom Planungsamt stellte den Kontakt zum Pariser Graffiti-Künstler Laurent Steinmayer (39) her, der gemeinsam mit seinem Kollegen Benjamin Bernard (30) aus Nancy seit dem vergangenen Wochenende kreativ wirkte und bildlich die Quader-Fassade der der Porta Nigra bis in den Untergrund fortsetzte.

Von der Grundierung bis zum Feinbild bedurfte es des Inhalts von rund 50 Farbdosen, um Flächen von insgesamt rund 40 Quadratmetern optisch aufzupeppen. "Ein gelungenes Kunstwerk", lobten Becker und Simone Kaes-Torchiani gestern unisono. Und ein preiswertes dazu. Alles in allem rund 1500 Euro einschließlich Material kostete die Umgestaltung. Nun hoffen die Initiatoren, dass das Werk von Steinmayer, Organisator der Graffiti-Jams im Exzellenzhaus, und Bernard von der illegalen Szene respektiert und vor Schmierereien verschont bleibt.

Die Fahrrad-Garage ist bis 31. Oktober montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr sowie an Sonntagen und am 3. Oktober von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort