Poststreik fällt größer aus als erwartet

Trier · 65 Briefträger haben am Mittwoch in und um Trier ihre Arbeit niedergelegt. Entgegen der Ankündigung, nur im Stadtgebiet zu streiken, entschlossen sich auch Postboten in Föhren, Kenn, Osburg und Trierweiler dazu, ihre Kollegen im Lohnstreik zu unterstützen. Mehr als 30.000 Briefe wurden nicht zugestellt.

"Die Tarifarbeitnehmer haben darauf gedrängt", sagt Sigurd Holler, Sekretär der Gewerkschaft Verdi in Trier, "um der Forderung nach einer Lohnerhöhung Nachdruck zu verleihen". Die streikenden Briefträger trafen sich mit ihren Kollegen aus dem Saarland im Streiklokal in Losheim am See. Mehr als 30.000 Briefe blieben am Mittwoch daher unzugestellt. Die Postboten würden die liegengebliebene Post aber zum größten Teil am Donnerstag und allerspätestens Freitag austragen, sagt Holler.

Verdi verlangt für die 132.000 Tarifbeschäftigten bei der Post sechs Prozent mehr Lohn, wenigstens aber 140 Euro mehr im Monat. Bislang hat die Deutsche Post kein Angebot vorgelegt. Am Donnerstag treffen sich die Verhandlungspartner in Neuss zur dritten Verhandlungsrunde. Gewerkschaftssekretär Holler zweifelt an einem Erfolg der Arbeitnehmer in der neuen Verhandlungsrunde: "Wir stellen uns auf längere und flächendeckende Streiks ein. Sollten die Gespräche erneut scheitern, würden demnächst auch Mitarbeiter des Paketdienstes DHL der Deutschen Post ihre Arbeit niederlegen, sagt Holler. "Wir haben noch genug Potential zur Steigerung". cmo

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