Preise für drei Nachwuchsforscher

Trier/Kröv · Ein NS-Täter in Kröv, Schadstoffe im Eifeler Wasser und Auswanderung von Hunsrückern nach Brasilien: Für Arbeiten zu diesen Themen hat die Gesellschaft für nützliche Forschungen Schüler ausgezeichnet. Die Sieger der fünften Auflage des Wettbewerbs "Trier und das Trierer Land" kommen von den Gymnasien in Schweich, Gerolstein und Neuerburg.

 Felix Hufschmidt (19) aus Schweich hat sich mit dem Leben des ehemaligen Reichsjugendführers Baldur von Schirach beschäftigt. Durch seinen Geschichtslehrer auf das Thema aufmerksam gemacht, recherchierte Hufschmidt und nahm Kontakt zu den Kindern von Schirach auf. Durch seine kritische Würdigung von Baldur von Schirachs Sichtweise sicherte er sich Platz eins.

Felix Hufschmidt (19) aus Schweich hat sich mit dem Leben des ehemaligen Reichsjugendführers Baldur von Schirach beschäftigt. Durch seinen Geschichtslehrer auf das Thema aufmerksam gemacht, recherchierte Hufschmidt und nahm Kontakt zu den Kindern von Schirach auf. Durch seine kritische Würdigung von Baldur von Schirachs Sichtweise sicherte er sich Platz eins.

Foto: Sabrina Junge

Trier/Kröv. "Neugier ist das wichtigste Kriterium für die Forschung", sagt Karl Krämer von der Gesellschaft für nützliche Forschungen (GFNF), bevor er den Siegern des Wettbewerbs "Trier und das Trie rer Land" bei einer Feierstunde im Rheinischen Landesmuseum Urkunden und Preisgelder überreicht. Der Wettbewerb, den es seit 2009 gibt, soll genau diese Neugier anregen und die Schüler zu Facharbeiten auf den Gebieten der Geschichte, der Archäologie, der Naturwissenschaften, der Kunst und der Kultur ermuntern. "Von besonderer Bedeutung ist für uns der Bezug auf Themen des hiesigen Raums", sagt Geschäftsführer Lothar Schwinden.
Medizin verunreinigt Gewässer

 Florian Müller (20) hat das Wasser der Kyll erforscht, Rückstände des Schmerzwirkstoffs Diclofenac nachgewiesen und dessen Auswirkungen auf Menschen untersucht. Besonders das Auftragen von Schmerzsalben stelle ein Problem dar, sagt Müller: "Erst nach 24 Stunden ziehen zehn Prozent des Wirkstoffes in die Haut ein. Frühzeitiges Abspülen lässt den Wirkstoff in das Abwasser gelangen."

Florian Müller (20) hat das Wasser der Kyll erforscht, Rückstände des Schmerzwirkstoffs Diclofenac nachgewiesen und dessen Auswirkungen auf Menschen untersucht. Besonders das Auftragen von Schmerzsalben stelle ein Problem dar, sagt Müller: "Erst nach 24 Stunden ziehen zehn Prozent des Wirkstoffes in die Haut ein. Frühzeitiges Abspülen lässt den Wirkstoff in das Abwasser gelangen."

Foto: Sabrina Junge
 Isabella Ricarda Noll (19) hat die Hunsrückauswanderung nach Brasilien untersucht. Der Kontakt zu brasilianischen Verwandten inspirierte sie, Aspekte wie das "Riograndenser Hunsrückisch" zu untersuchen: Seit 1996 ist es eine von drei anerkannten deutschen Minderheitssprachen. Auch deutsches Brauchtum ist in Brasilien zu finden.

Isabella Ricarda Noll (19) hat die Hunsrückauswanderung nach Brasilien untersucht. Der Kontakt zu brasilianischen Verwandten inspirierte sie, Aspekte wie das "Riograndenser Hunsrückisch" zu untersuchen: Seit 1996 ist es eine von drei anerkannten deutschen Minderheitssprachen. Auch deutsches Brauchtum ist in Brasilien zu finden.

Foto: Sabrina Junge


14 Gymnasiasten hatten Facharbeiten eingereicht, am besten gefiel den Juroren die von Felix Hufschmidt. Der 19-jährige Schüler des Gymnasiums in Schweich überzeugte die Jury mit seiner Arbeit "NS-Täter nach 1956 - am Beispiel des zuletzt in Kröv lebenden, ehemaligen Reichsjugendführers Baldur von Schirach". Hufschmidt sei es gelungen, die Stationen im Leben Baldur von Schirachs nach 1945 gut gegliedert darzustellen, lobte Karl Krämer.
Der zweite Preis ging ans Gymnasium nach Gerolstein. Florian Müller (20) überzeugte mit seiner Studie "Verhalten von Diclofenac im Oberflächenwasser am Beispiel der VG Gerolstein". Mit eigenen Analysen von Wasserproben wies er nach, dass die Rückstände des Medikaments in der Kyll keine direkte Gefahr für den Menschen bedeuten.
Der Besuch eines brasilianischen Verwandten veranlasste die Drittplazierte Isabella Ricarda Noll (19), ihre Facharbeit "Die Hunsrückauswanderung nach Brasilien" zu verfassen.
Mit ihrer Darstellung der Auswanderung und von Aspekten wie dem deutschen Brauchtum und der deutschen Sprache in Brasilien überzeugte die Schülerin des Gymnasiums in Neuerburg die Jury, ihr den dritten Platz zuzuerkennen.

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