Premiere für die Kunst

Sie setzen sich mit Bildern und Installationen für eine friedlichere und gerechtere Welt ein: die Künstler Annamalt und Edward Naujok aus Föhren. Für ihr Engagement zeichnete die Arbeitsgemeinschaft der Friedensgruppen Rheinland-Pfalz die Malerin und den Konzeptkünstler nun aus.

 Edward Naujok (links) und Annamalt (Dritte von links) sind Träger des rheinland-pfälzischen Friedenspreises, den die Arbeitsgemeinschaft der Friedensgruppen Rheinland-Pfalz verleiht. Laudator war Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen (Zweiter von rechts). Mit auf dem Foto: Tina Gewehr und Rüdiger Schilp. TV-Foto: Katja Bernardy

Edward Naujok (links) und Annamalt (Dritte von links) sind Träger des rheinland-pfälzischen Friedenspreises, den die Arbeitsgemeinschaft der Friedensgruppen Rheinland-Pfalz verleiht. Laudator war Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen (Zweiter von rechts). Mit auf dem Foto: Tina Gewehr und Rüdiger Schilp. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. "Die beiden wählen eine sehr drastische Form des Ausdrucks", sagte Laudator Klaus Jensen, Oberbürgermeister von Trier, bei der Verleihung des rheinland-pfälzischen Friedenspreises in Trier. Die Begründung dafür sei klar. Die Probleme und ihre Folgen etwa von Kriegen seien drastisch. Und sie könnten nicht drastisch genug ausgedrückt werden.
Die Werke der Föhrener Malerin Annamalt, die Edward Naujok mit Worten ergänzt, hängt man sich nicht ins Wohnzimmer. In ihren Bildern und Installationen, die für den öffentlichen Raum bestimmt sind, greifen die beiden friedenspolitische, soziale, menschenrechtliche und ökologische Themen auf.
Jensen betonte, dass er unter anderem die Beharrlichkeit des Dranbleibens der beiden sehr schätze. Der Laudator war den Preisträgern bereits in Trier während einer Aktion, "die nicht drastisch, sondern auf eine subtile Form sehr eindrucksvoll war", begegnet.
Wie viele Mitwirkende hatte Jensen einen Schlüssel als Zeichen seiner Gastfreundschaft an einem bunten Band im symbolischen Haus Europa befestigt. Das "Haus" ist eine europaweite Mitmach-Performance von Annamalt und Edward Naujok für eine Welt, in der Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keinen Platz haben. Auch Bildungsarbeit ist Part ihres Künstlerlebens. Im Café Momo in Trier-Ost war es eng, als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft (AG) der Friedensgruppen Rheinland-Pfalz die Auszeichnung verliehen. Gernot Lennert von der AG der Friedensgruppen sagte, die beiden Künstler bereicherten mit ihren Kunstwerken und Aktionen seit etlichen Jahren die Friedensbewegung in Rheinland-Pfalz - und darüber hinaus.
Annamalt und Edward Naujok verstehen sich als "Botschafter in der Kunst". Für Annamalt ist die Auszeichnung, die zum siebten Mal und erstmals an Künstler verliehen wurde, auch ein Zeichen, "dass Kunst doch wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe zugeschrieben wird: aufzuklären, zu dokumentieren und wachzurütteln."
Sie hofft, dass der Preis Ansporn für Künstlerkollegen sei. Mit Stücken wie "Müde Ideale" umrahmte Musiker Ben Beat die Verleihung. Werke von Annamalt und Naujok sind im Café Momo (Agritiusstraße 1 in Trier) ausgestellt. kat
Extra

Die Arbeitsgemeinschaft Friedensgruppen in Rheinland-Pfalz ist ein Zusammenschluss mehrerer Friedensgruppen und -initiativen. Sie besteht seit 2008 mit dem Ziel, auf das vielfältige bürgerschaftliche Engagement für den Frieden aufmerksam zu machen. Ihr gehören folgende Gruppen an: Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner- und -gegnerinnen Rheinland-Pfalz, Frauen wagen Frieden, Friedensinitiative Hunsrück, Friedensgruppe der Mennonitengemeinde Weierhof, Friedensinitiative Neustadt an der Weinstraße, Friedensinitiative Westpfalz, Initiative gegen Atomwaffen Cochem-Zell, Regionalgruppe des Internationalen Versöhnungsbunds, Netzwerk am Turm Bad Kreuznach, Pax Christi im Bistum Speyer und Pax Christi im Bistum Trier. kat

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