Premiere in Ex-Haus und Nordbad

Zum ersten Mal richtet der Asta der Universität Trier am 10. Juni ein Sommerfest im Exzellenzhaus und im benachbarten Nordbad aus. An der Fachhochschule, zu deren Sommerfest vor zwei Jahren 13 000 Besucher strömten, wird es eine solche Großveranstaltung in Zukunft nicht mehr geben.

 Gute Stimmung soll auch am 10. Juni vor der Sommerbühne herrschen. Foto: TV-Archiv/Cordula Fischer

Gute Stimmung soll auch am 10. Juni vor der Sommerbühne herrschen. Foto: TV-Archiv/Cordula Fischer

Trier. Über elf Jahre entwickelte sich das Sommerfest der Fachhochschule (FH) zu einer der größten Abendveranstaltungen in Trier. 2007 feierten rund 13 000 Gäste auf Schneidershof, erstmals organisiert vom Verein "Produktion". Überschattet wurde das Fest vom spurlosen Verschwinden Tanja Graeffs.

Unabhängig davon sah die Hochschul-Leitung die Veranstaltung auf dem falschen Weg. Probleme mit Betrunkenen, massenweise Glasbruch: "Das hatte nichts mit einer Hochschule zu tun", stellt FH-Präsident Jörg Wallmeier fest. Seine Anregung, auf kulturelle Elemente zu setzen, habe der Asta (Allgemeiner Studierenden-Ausschuss) nicht aufgegriffen.

FH-Sportfest mit Fußball und Volleyball



2008 folgte eine Premiere an neuem Standort: FH, Uni und Theologische Fakultät machten mit der "Produktion" gemeinsame Sache im Messepark. Doch mit 3000 Besuchern blieb die Resonanz weit hinter den Erwartungen zurück. "Die Kosten waren zu hoch, der Veranstaltungsort ist nicht geeignet für die Zielgruppe. Der Verein hat das komplette Risiko getragen", erklärt Produktion-Geschäftsführer Peter Stablo.

Bei der Abrechnung gab es Differenzen mit dem Messepark-Betreiber Schneider Promotion & Transport. "In Erwartung eines Insolvenzverfahrens mit der Neukonstituierung des Vereins haben wir die Forderungen akzeptiert", sagt Stablo.

Ähnliche Differenzen haben auch dazu beigetragen, dass das (Europa-)Volksfest im Messepark 2009 nicht zustande kommt (der TV berichtete). Denn bei der Abrechnung des Volksfests 2008 gab es unterschiedliche Auffassungen bei Vermieter (Firma Schneider) und Mieter (M&M Events).

Der Asta der Uni orientierte sich erneut um. Statt in der Messepark-Halle und daneben wird am Mittwoch, 10. Juni (vor Fronleichnam), in Trier-Nord gefeiert (siehe Extra). "Die Federführung liegt bei den Studierenden. Wir bringen unsere Erfahrung mit ein", sagt Martin Schümmelfeder vom Kulturbüro des Ex-Hauses. "Wir wollten ein neues Konzept an neu tralem Ort", sagt Asta-Kulturreferent Ben Jurca. Selbstverständlich seien Studierende aller Hochschulen und alle Partyfreunde eingeladen. 2010 wollen Uni- und FH-Asta wieder gemeinsam planen.

Auf dem FH-Gelände organisiert der Asta ein Sportfest am Mittwoch, 17. Juni, von 13 bis 19 Uhr. "Wir spielen Fußball und Volleyball und laufen durch den Weißhauswald", beschreibt Co-Sportreferent Andreas Schmitt das Programm. Kanzler Detlef Jahn: "Das läuft in kleinerem Rahmen in erster Linie für unsere Studierende."

Meinung

Wanderzirkus sucht Heimat

Das beliebte FH-Sommerfest gibt es nicht mehr. Das wird Stammgäste enttäuschen, ist aber nachvollziehbar. Es hatte eine Dimension angenommen, die nur sehr schwierig zu bewältigen war. Der tragische Fall Tanja Graeff kam hinzu. Der Neustart des Sommerfests 2008 mit hohem Finanz-Risiko im Messepark ging daneben. Dennoch machte die Zusammenarbeit der Hochschulen Mut, denn davon können alle profitieren. In diesem Jahr zieht der Wanderzirkus nach Trier-Nord weiter. 5000 Menschen passen maximal ins Nordbad und Ex-Haus - das wäre ein Top-Ergebnis. Doch auch bei weniger Besuchern droht nicht so schnell eine Pleite, da die Kosten wesentlich niedriger ausfallen dürften. Größtes Risiko ist das Wetter. Am relativ frühen Termin 10. Juni gehört Glück dazu. Schlägt das Konzept gut ein, könnte sich das neue Sommerfest schnell etablieren. Und das wäre angesichts der vielen Trierer Wackel-Veranstaltungen um so erfreulicher. m.hormes@volksfreund.deEXTRA Programm Sommerfest am 10. Juni: Auf der Sommerbühne im Innenhof des Ex-Hauses spielen Bands. Spaß verspricht der "Comedy-Slam" des neuen Vereins "Kultur Raum Trier". Im Nordbad kann bis 2 Uhr nachts geschwommen und Beachvolleyball gespielt werden. DJs legen Musik auf. Ab 23 Uhr schließt sich eine Party von "Trick 17" im Ex-Haus an. Die Eintrittsbändchen gelten auch dafür. Karten kosten im Vorverkauf fünf Euro, an der Abendkasse acht Euro. Schirmherr ist Oberbürgermeister Klaus Jensen. (cus)

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