Prinzessin? Höchstens mal für ein Kaltgetränk!

Trier · Schlechte Nachrichten für die Trie rer Närrinnen: Solo-Prinz Ralf III. vom Forum Junges Handwerk will sich in dieser Session keine Prinzessin mehr anlachen. "Höchstens für ein Kaltgetränk", erzählt er im TV-Interview.

Trier. Zehn plus zehn - in dieser Form haben wir schon mehrmals lokale Prominente interviewt. Zehn Fragen zur Sache und zehn spontan zu beantwortende Stichworte. Einer der prominentesten Trierer in diesen Wochen ist natürlich der Karnevalsprinz, Prinz Ralf III. vom Forum Junges Handwerk. TV-Redakteur Michael Schmitz hat den 36-Jährigen zum Interview gebeten - weil\'s närrisch ist, allerdings ausnahmsweise mit elf plus elf Fragen. Gut vier Wochen sind Sie jetzt in Amt und Würden: Gibt es schon was, was Sie am Prinz-Sein bereut haben?Prinz Ralf III.: Nein, absolut nichts. Es ist alles positiv gelaufen und sogar schöner, als ich es je erwartet hätte. Und was war bisher der Höhepunkt?Prinz Ralf III.: Der Höhepunkt war ganz klar die ATK-Gala - aber jeder Auftritt ist eigentlich schön, egal ob das im Kindergarten ist, im Altenheim oder auf einer Karnevalssitzung. Zwei ernste Fragen müssen sein. Die erste: Belastet der Tod eines Tänzers bei der Damensitzung der Eurener Koobengarde kürzlich irgendwie Ihre Regentschaft?Prinz Ralf III.: Natürlich ist das traurig, dass das passiert ist, und dann auch noch ausgerechnet bei meinem Heimatverein, den Eurener Kooben. Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen und dem Verein, den Oacher Viezäppelche. Und die zweite ernste Frage: Weiberdonnerstag bleibt für die Jecken auf dem Hauptmarkt in diesem Jahr alkoholfrei - was halten Sie von dieser drastischen Maßnahme?Prinz Ralf III.: Das Kind ist natürlich jetzt in den Brunnen gefallen. Ich finde, man hat da auf allen Seiten überreagiert, von den Verantwortlichen der Stadt, meine ich. Denn die Karnevalisten, die feiern, die sind auch alle mündige Bürger, und die bekämen das auch allein auf die Reihe. Aber wir werden am Weiberdonnerstag auf jeden Fall auch ohne Alkohol lustig sein.Kommen wir zur Familienbande: Der Hofstaat des Prinzen besteht vorwiegend aus Familienmitgliedern (Eltern, Schwester). Einziger Nicht-Geib ist Adjutant Olaf Hotz. Wie lässt sich so viel Familie ertragen?Prinz Ralf III.: (lacht) Es geht. Muss ich ehrlich sagen. Wir haben auch schon mehrmals alle zusammen Urlaub gemacht, und das ging immer gut. Wichtig ist halt: Ich hab das Sagen! - dann ist alles entspannt. Am 6. Februar sollen 311 Helferinnen und Helfer den Prinzen küssen (16.45 bis 17.45 Uhr im Audi-Zentrum Trier), für jeden Kuss gibt\'s fünf Euro - eine Benefizaktion für Nestwärme. Wie soll das denn ablaufen: Backen-Schmatzer oder Zungenkuss?Prinz Ralf III.: Also erstens mal hoffe ich, dass es 311 Helferinnen werden und keine Helfer, und es wird irgendwo zwischen Zungenkuss und Backenschmatzer sein, so ein Mittelding. Haben Sie sich das wirklich gut überlegt? Da kann man sich ja alles Mögliche einfangen …Prinz Ralf III.: Da gab es nicht viel zu überlegen, dazu haben mich zwei Mädels überredet. Es ist ja für einen guten Zweck, da muss ich jetzt durch. Einfangen könnte man sich beim Küssen natürlich auch mal eine Braut. Jetzt mal raus damit, das wird vor allem die Närrinnen in Trier interessieren: Warum ist der Trierer Prinz in diesem Jahr ein Single-Prinz? Zu schüchtern, zu wählerisch oder zu stürmisch?Prinz Ralf III.: (lacht) Alles auf einmal. Also das war deshalb, weil es die Richtige für das Amt zu dem entsprechenden Zeitpunkt nicht gab. Das hat aber nichts mit verliebt sein oder nicht verliebt sein zu tun. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, der Prinz werde sich in der heißen Karnevalsphase doch noch in weiblicher Gesellschaft (jenseits von Mutti und Schwester) zeigen. Was ist da dran?Prinz Ralf III.: (lacht) Ich hatte eigentlich das Motto auswählen wollen: "Prinzessin für eine Nacht". Aber das hat mir die ATK verboten (lacht). Ich werde sicher keine mehr aus dem Hut zaubern. Vielleicht findet sich ja die eine oder andere mal für ein Kaltgetränk - aber eine Prinzessin wird es nicht mehr geben. Nach zuverlässigen TV-Informationen verfügt der Prinz über ein Heftchen, in das sich Damen eintragen können, die Prinzessin an seiner Seite werden wollen. Wie viele Damen haben sich denn bisher eingetragen, und wie hoch ist der Anteil der unter 40-Jährigen?Prinz Ralf III.: Das stimmt. Ich habe zu diesem Zweck vom ATK-Vorsitzenden Andreas Peters so ein Prinzessin-Lillifee-Heftchen bekommen. Aber ich hab\'s noch nicht so oft rumgehen lassen. Es sind so sieben oder acht Einträge drin (lacht), aber die meisten sind verheiratet und haben Kinder. Ich glaube, die haben das aus Mitleid gemacht. Als Prinz sind Sie bekannt für Ihre fundierten, bedachten und diplomatischen Äußerungen bei Veranstaltungen. Wie entstehen diese fast philosophischen Reden? Und wie ist es möglich, diese ohne Manuskript, Souffleur und Teleprompter zu halten?Prinz Ralf III.: (lacht) Keine Ahnung. Ich glaube, wichtig ist, dass ich mich selbst nicht zu wichtig nehme. Ich versuche, niemanden zu beleidigen. Und wenn ich jemanden doof aussehen lasse, dann mich. Ich mache mir vorher wenig Gedanken drüber. Vielleicht funktioniert es ja gerade deshalb. Extra

Elf mal spontan antworten oder einen Satz beenden - darum haben wir den Prinzen gebeten. Hier seine Antworten: Viez, Bier, Wein oder Sprudel? … Bier. Der schönste Stadtteil … ist Euren, klar! Das schönste Karnevalslied … Einmal Prinz zu sein (lacht). Die beste Trierer Karnevalsgesellschaft … ist die Koobengarde. Am 13. Februar … ist Aschermittwoch und alles vorbei. Absolut schade. Die Prinzenschuhe … super schön und bequemer, als man denkt. Sie sind handgemacht in Köln. Die Strumpfhosen … kratzen. Rosa Karneval … bin ich gespannt darauf, wie ich da empfangen werde. Der prinzliche Lachanfall bei der Onner-Onser-Sitzung … (lacht) So was hatte ich noch nie gehabt, da ging minutenlang nichts mehr. Meine Mutter hatte beim Helau-Rufen einen Ausfallschritt gemacht, ich sach: "Schön galant." Und dann war\\'s um mich geschehen. Katastrophe! Ging nichts mehr. Rosenmontagszug … Freu ich mich riesig. Das erste Mal seit 20 Jahren, dass ich nicht in der Fußgruppe mitgehe, sondern auf einem Wagen fahre. Federschmuck … nervt! Die Mütze ist super, die Federn sehen toll aus, aber die Leute hinter mir sind, glaube ich, immer ziemlich genervt. mic Extra

Na, habt ihr den Trierer Karnevalsprinzen in diesem Jahr schon mal getroffen? Er ist ja im Moment bei ganz vielen Terminen unterwegs, mehr als 200 Auftritte hat er zwischen Anfang Januar und Aschermittwoch am 13. Februar. Dabei besucht er Kappensitzungen, aber auch Firmen, Altenheime, Schulen oder Kindergärten. Der Prinz heißt in diesem Jahr Ralf III. und kommt aus dem Trierer Stadtteil Euren. Und stellt euch vor, er hat gar keine Prinzessin an seiner Seite. Das liegt daran, dass er im Moment keine Freundin hat und auch kein Mädchen gefunden hat, das gerne Prinzessin werden wollte. Auch wenn er also ein Solo-Prinz ist, einsam ist er nicht. Denn er hat, ganz wie ein richtiger Prinz, immer einen Hofstaat dabei. Und für den Hofstaat hat er sich ganz viele aus seiner Familie ausgewählt. Sein Papa Rudi und seine Mama Marita sind immer mit ihm unterwegs. Und die tollste Aufgabe hat seine Schwester Sabrina: Denn die ist Hofdame und Kussministerin. Das heißt: Sie darf alle Orden überreichen und ganz, ganz viele Küsschen verteilen. mic

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