Problemstraße wieder voll gesperrt

Trier/Aach · Erst dauert die Sanierung länger als geplant, dann hagelt es Kritik an der Ausbauqualität, jetzt muss wegen einer Kanalverlegung wieder gesperrt werden: Die Pannen auf der K 5 zwischen Trier-Biewer und Aach reißen nicht ab. Die Autofahrer nehmen\'s sarkastisch: "Super Organisation."

 Durch dieses Rohr wird das Wasser von der A 64 in ein Auffangbecken geleitet. Im Hintergrund quert der Kanal die K 5. TV-Foto: Albert Follmann

Durch dieses Rohr wird das Wasser von der A 64 in ein Auffangbecken geleitet. Im Hintergrund quert der Kanal die K 5. TV-Foto: Albert Follmann

Fast zwölf Monate ist in den vergangenen beiden Jahren an der Kreisstraße 5 (Aacher Weg) gebaut worden. Die Stadtwerke Trier (SWT) haben zwischen dem Trierer Stadtteil Biewer und dem Altenhof neue Kanal- und Wasserleitungen verlegt sowie Hausanschlüsse erneuert. Außerdem haben sie eine Firma beauftragt, eine neue Deckschicht auf den Aacher Weg aufzubringen - freiwillig und auf eigene Kosten, wie die Werke gerne betonen. Doch von Dankbarkeit für diese Zusatzleistung ist nichts zu spüren - im Gegenteil.

Vielmehr beschwerten sich Autofahrer und Anwohner über die außerplanmäßig lange Bauzeit und die schlechte Ausbauqualität, wie Unebenheiten und Schlaglöcher (der TV berichtete).

Jetzt flammt die Kritik wieder auf, weil die K 5 erneut unpassierbar ist. "Die Straße war ja nur circa ein Jahr gesperrt, und jetzt fällt den Planern ein, dass man sie doch noch einmal quer aufreißen muss, um ein Kanalrohr zu verlegen", klagt Ewald Müllers aus Butzweiler. Wer das nur vergessen habe, fragt er auf Facebook, - und fügt sarkastisch hinzu: "Super Organisation und Planung der ausführenden Stellen." Franz Anzenhofer aus Newel fallen dazu nur Un-Worte ein: "Unmöglich, unfähig, unorganisiert."

Für die aktuelle Sperrung, die heute aufgehoben werden soll, ist das Autobahnamt Montabaur verantwortlich. Es hat die Firma Schnorpfeil mit dem Bau einer rund 300 Meter langen Entwässerungsleitung von der Luxemburg-Autobahn (A 64) beauftragt. Die Leitung verläuft durch den Wald ins Tal, wobei sie auch die K 5 unterquert. Dies sind Restarbeiten des vierspurigen Ausbaus der A 64 von der Biewerbachtalbrücke bis zur Dicken Buche (B 52). Durch die breiter gewordene Fahrbahn fällt mehr Regenwasser an - und das wird künftig zu drei Regenrückhaltebecken abgeleitet. Zwei befinden sich auf der Höhe und eines im Tal. Wie Walter Drückenmüller, Leiter der Autobahnmeisterei Schweich mitteilt, wird das untere Auffangbecken vergrößert, die beiden oberen werden aus Umweltschutzgründen mit einem Ölabscheider nachgerüstet. Kosten des Gesamtprojekts: rund 1,2 Millionen Euro.
"Verkettung dummer Umstände"


Dass der Entwässerungskanal nicht schon beim Ausbau der K 5 mit verlegt wurde, bezeichnet Druckenmüller als "Verkettung dummer Umstände". Man habe mit den Stadtwerken gesprochen, doch habe deren ursprüngliche Planung nicht in den Zeitrahmen des Autobahnamts gepasst. Druckenmüller: "Wir waren damals mit der Planung noch nicht so weit. Hätten wir gewusst, dass sich der Ausbau der K 5 so lange hinzieht, hätten wir die Kanalquerung in einem mitmachen können." Außerdem habe man der Stadt Trier versprochen, die Arbeiten nicht während der Sanierung im Trierer Berg (B 51) auszuführen. Für den Ärger der Autofahrer hat er Verständnis: "Die beschweren sich zu Recht."
Nach Mitteilung der Stadtwerke Trier konnten Straßenausbau und Autobahn-Entwässerung nicht zeitgleich ausgeführt werden, weil der Planungs- oder Baufortschritt unterschiedlich war. SWT-Sprecher Carsten Grasmück: "Während das Autobahnamt Montabaur noch in der Planungsphase war, waren die Stadtwerke bereits im Bau." Man habe die Arbeiten an der K 5 mit der Stadt abgestimmt und auch dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Bescheid gegeben.Meinung

Kommunikation mangelhaft
Jetzt beteuern alle Beteiligten, sie hätten doch vorher miteinander geredet. Das mag ja so gewesen sein, doch gebracht hat es nichts. Was nützen auch Abstimmungen, wenn sie nur eine Momentaufnahme in der Planungsphase sind und anschließend jeder sein eigenes Süppchen kocht? Hätten die Stadtwerke mitgedacht und das Autobahnamt über die Verzögerungen beim K-5-Ausbau informiert, könnte der Kanal heute liegen. Den Autofahrern wären unnötige Umwege und viel Ärger erspart geblieben, und der Bund hätte nicht unnötig Geld der Steuerzahler ausgegeben. Andererseits hätte aber auch das Autobahnamt reagieren können, schließlich waren die Probleme beim Straßenausbau im Biewerbachtal bekannt. So aber stehlen sich mal wieder alle aus der Verantwortung und wir definieren die Abkürzung K 5 neu: Kommunikation mangelhaft. a.follmann@volksfreund.de

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