Familie Auch Väter wollen sich aufs neue Baby vorbereiten – wie, erklärt die Profamilia Trier

Trier · Vorbereiten auf ein neues Baby: Das ist nicht nur für Mamas. Auch Väter wollen vorbereitet und für ihr Baby da sein. Aber was braucht das neue Baby, und was braucht der Vater? Bei der Profamilia in Trier gibt es jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat Antworten und Ansprechpartner.

Profamilia Trier bietet Vorbereitungskurse auch für werdende Väter an
Foto: dpa/Fabian Strauch

Alles wird anders, wenn ein Baby in die Familie kommt. Mit dem Pilotprojekt „zusammen wachsen“ der Stadt Trier will die Profamilia werdende Eltern auf ihr Baby vorbereiten. Neu ist: Werdende Väter werden mit dem Inhalt direkt angesprochen und sollen unbedingt teilnehmen. „Väter wollen sich in die Kindererziehung und Kinderbetreuung einbringen“, sagt Claudia Heltemes, Geschäftsführerin der Beratungsstelle der Profamilia in Trier. Daher sei es wichtig, werdende Väter schon von Anfang an in die Beratungsgespräche einzubinden.

Mütter und Väter haben die gleichen Sorgen

„Die Probleme und Sorgen, die werdende Väter ansprechen, sind gar nicht so anders als die von Müttern“, sagt Heltemes. Aber: Die männliche Perspektive sei wichtig für werdende Väter, daher ist bei jeder Veranstaltung eine männliche Leitung dabei – und das ist Antero Graser, Sexualpädagoge bei der Profamilia. „Ich bin selbst werdender Vater“, sagt er. „Ich kann die Männer bei ihren Fragen ums Vaterwerden unterstützen.“ Aus Erfahrung weiß er: „Für die Väter ist es sehr wichtig, dass sie sich mit den eigenen Erwartungen auseinandersetzen, die sie an sich als Väter stellen“, sagt Graser. „Es ist nicht immer einfach für einen Vater, seinen Platz bei der Geburtsvorbereitung und in den ersten Lebensmonaten des Babys zu finden.“ Häufig arbeitet Graser mit Vätern, die zum ersten Mal hören, dass es gut ist, wenn sie Elternzeit nehmen wollen. „Dieses Thema muss sichtbar gemacht werden.“

Woher weiß ich, was mein Baby braucht?

Bei den Kursen der Profamilia geht es in der Vorbereitung um praktische Fragen für werdende Eltern: Was darf bei der Erstausstattung nicht fehlen? Woher weiß ich, was mein Baby braucht? Wie ernähren wir uns als Familie gesund? „Wir besprechen mit den Eltern aber auch, wie sie sich die Aufteilung von Aufgaben vorstellen“, sagt Claudia Heltemes. Dazu gehörten auch Gespräche über Verantwortungen in der Partnerschaft und im Haushalt, und wie man die Freizeit gestalten wolle, wenn das Baby da ist. Rollenverteilung sei heute Verhandlungssache.

Die Profamilia will mit ihrem inklusiven Angebot auch gezielt Eltern mit Suchterkrankungen ansprechen. Wer an den „zusammen wachsen“ Veranstaltungen teilnehmen will, muss sich nicht anmelden oder sich zu einer Reihe von Vorträgen verpflichten. Stattdessen können werdende Eltern jeden ersten und dritten Donnerstag des Monats spontan an einer Veranstaltung teilnehmen, um sich ums Elternwerden zu informieren. Alle Veranstaltungen beginnen um 17 Uhr – so können auch Berufstätige dazukommen. Zunächst sind die Kurse bis August durchgeplant – danach soll ein zweiter Teil anschließen. Die nächste Veranstaltung ist am 5. Mai um 17 Uhr in der katholischen Familienbildungsstätte Krahnenstraße.

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