Professor verleiht Porta-Orden an verdiente Menschen der Region

Trier · Porta-Brot, Haribo-Porta, Schreiner-Porta - das Unesco-Weltkulturerbe und Wahrzeichen der Stadt Trier begleitete Wolfgang Blankenforth schon seit Beginn seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule Trier. Mit seinen Porta-Orden ehrt er gesellschaftlich verdiente Personen aus der Region.

Trier. "Es ist kein Karnevalsorden, es ist etwas Ernsthaftes", betont Wolfgang Blankenforth, als er über die von ihm geschaffenen Porta-Orden spricht. Mit diesen Orden werden von dem emeritierten Hochschulprofessor für Betriebswirtschaftslehre regelmäßig verdiente Personen in der Region geehrt, die sich durch besonderes Engagement in den Hochschulen, im Sport, im Handwerk oder gesamtgesellschaftlich auszeichnen. Dass der von Blankenforth geschaffene Orden die Porta Nigra repräsentiert, ist kein Zufall. Sein beruflicher und privater Werdegang ist eng verbunden mit dem Wahrzeichen der ältesten Stadt Deutschlands.Studienprojekt Porta-Brot


1988 plante Blankenforth, ein praxisbezogenes Studienprojekt im Fachbereich Lebensmitteltechnik. Mit den Studierenden entwickelte er die Idee, ein Brot in der Form der Porta Nigra zu entwickeln und regional zu vertreiben. Mit einigen Trier Bäckermeistern gründete Blankenforth die Arbeitsgemeinschaft "Porta-Bäcker", während sich die Studierenden um die Vermarktung des Produkts kümmerten. Aufgrund seines gesunden Dinkel-Teiges, dessen Rezept noch aus der Römerzeit stammte, wurde das Porta-Brot beispielsweise auf der Mosellandausstellung 1989 mit dem Thema "Gesunde Ernährung" oder am Welt-Aids-Tag 1989 präsentiert und verkauft. "Sogar der damalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Carl-Ludwig Wagner, war im Besitz eines solchen Porta-Brotes", sagt Blankenforth voller Stolz.
In Bezug auf den wirtschaftlichen Erfolg des Projekts gibt sich Blankenforth im Rückblick kritisch, aber nicht unzufrieden: "Wirtschaftlich war es leider ein Flop, das muss man so sagen. Dennoch war es für die Studierenden ein spannendes und lehrreiches Projekt." Stand das Studienprojekt mit den Porta-Bäckern am Beginn seiner akademischen Lehre, kam es zum Ende seiner Laufbahn 2009 erneut zu einem Porta-Moment der besonderen Sorte. Durch seine enge Zusammenarbeit mit der Haribo GmbH im Rahmen seiner Lehre bekam Blankenforth das Angebot, eine limitierte Auflage seines eigenen Konterfeis als Fruchtgummi zu erhalten. Blankenforth lehnte ab. Stattdessen sollte sich der Kreis schließen und so entstand eine Auflage von circa 500 Porta Nigra-Medaillons, bestehend aus Haribo-Fruchtgummi.
Aus diesen Medaillons entwickelte Blankenforth erstmalig einen Porta-Orden. Der aktuelle Porta-Orden besteht aus Eichen- und Buchenholz und ist von Blankenforth und dem Trierer Schreinermeister Helmut Esslingen im vergangenen Jahr hergestellt worden. Von den ehemals rund 300 Stück sind allerdings nur noch circa 30 Stück übrig.
Zu den "Geehrten" zählen unter anderem der Präsident der Universität Trier, Michael Jäckel, sowie der Präsident der Handwerkskammer, Rudolf Müller.
Die Frage, ob er in Zukunft noch weitere Porta-Orden herstellen und verleihen möchte, bejaht Blankenforth: "Die Porta-Orden haben ewas mit Dank zu tun, mit mitteilen. Sie haben etwas Verbindendes." Am liebsten möchte Blankenforth erneut mit Schreinermeister Esslingen zusammenarbeiten, da dieser "prädestiniert dafür ist, die Schreiner-Porta herzustellen."
Dankbar ist Blankenforth besonders dem Handwerk in Trier. Sowohl der Bäcker-Innung Trier-Saarburg, die seine "Porta-Karriere" einst ins Rollen brachte, als auch der Schreiner-Innung Trier-Saarburg, die es ihm ermöglicht, die Tradition der Porta-Orden weiterzuführen.

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