Profitieren von Wind und Sonne

Mehring · Die Moselgemeinde Mehring ist großer Energieexporteur: Rund 14 Mal so viele Haushalte wie der 2300-Einwohnerort hat könnte das Dorf mit regenerativer Energie aus Windkraft- und Solaranlagen versorgen.

Mehring. Mit inzwischen drei Solarparks und einem Windpark mit zehn Anlagen werden in Mehring 48,3 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlicher Wind- und Solarstrom erzeugt. Die Gemeinde hat sich sozusagen zum Wein-, Fremdenverkehrs- und Energiedorf gewandelt. Denn rund um die 2300-Einwohnergemeinde wird inzwischen der Energieverbrauch von rund 14 400 Haushalten erzeugt.
Wo ein Windrad aufgestellt werden kann, regelt seit 2004 der Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft Region Trier. Inzwischen haben auch die Kommunen mehr Mitspracherecht, wenn es um neue Standorte für Windkraftanlagen geht. Als Vorranggebiet ist im Raumordnungsplan auch der Bereich auf dem Mehringerberg/Neumehring ausgewiesen. Eine wichtige Voraussetzung für die Standortfrage im Landschaftsschutzgebiet Mosel: Weder die Windräder noch die Solaranlagen dürfen von Besuchern und Touristen vom Moseltal aus zu sehen sein. Befährt man die A 1 von Hermeskeil in Richtung Trier oder die L 149 aus Lorscheid kommend, sind die blinkenden Riesen und die flächendeckenden Solaranlagen nicht zu übersehen.
Mehring ist mit seinen gewinnbringenden Anlagen mit mehreren Zigtausend Euro pro Windrad und Jahr voll im Trend. Denn allein in der Verbandsgemeinde Schweich will man eine komplette Abdeckung des Stromverbrauchs durch Solar- und Windkraftanlagen erreichen. Diesen Wunsch hegen auch andere Verbandsgemeinden und Kommunen. So verweist das Statistische Landesamt darauf, dass in Rheinland-Pfalz im Jahre 2010 so viel Strom erzeugt wurde wie nie zuvor. Die Strommenge decke - rein rechnerisch - gut die Hälfte des im Land benötigten Bedarfs ab.
Mehring hat sich sehr früh für die regenerative Energiegewinnung ausgesprochen. Die ersten Überlegungen zum Bau von Windenergieanlagen wurden bereits vor zwölf Jahren angestellt. 2005/2006 wurde der Mehringer Windpark mit zehn Anlagen mit der Juwi-Gruppe aus Wörrstadt in Betrieb genommen. Ebenfalls mit der Juwi Solar GmbH wurden 2007 und 2010 die Solarparkanlagen Mehring I und II erbaut und ans Netz gebracht. Die Modulfläche der beiden Anlagen beträgt mehr als 55 000 Quadratmeter.
Jeweils zur Hälfte haben Mehring und die Stadtwerke Trier (SWT) den dritten Solarpark auf der Gemarkung der Gemeinde ins Leben gerufen. Die von der Gemeinde und der SWT finanzierten 32 130 Dünnschichtmodule sollen den Jahresverbrauch von rund 700 Haushalten decken. Der schöne Nebeneffekt: Alle Anlagen zusammen ersparen den Ausstoß von mehr als 40 000 Tonnen Kohlendioxid (CO) im Jahr.

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