Projekt X soll im Westen bleiben

Trier-Pallien · Das Ja für den Flächennutzungsplan Trier-West muss nicht das Aus für die Skaterhalle bedeuten. Der Ortsbeirat Trier-West/Pallien hat zwar in seiner Sitzung dem Planwerk zugestimmt, doch die Freizeitanlage soll fortbestehen. Auch das Jugendprojekt des TuS Pallien hat die Kommunalpolitiker beschäftigt.

Trier-Pallien. "Der Ortsbeirat Trier-West/Pallien ist einstimmig dafür, dass die Skaterhalle Projekt X in der Aachener Straße bleibt!" Das betonte Ortsvorsteher Horst Erasmy (CDU) in der Sitzung im Martiner Hof. Der Rat stimmte der Offenlage der Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) "Neuordnung Trier-West" deshalb nur mit der Maßgabe - dafür aber einstimmig - zu, dass die Freizeitanlage an Ort und Stelle fortbesteht. Am Dienstagabend hat auch der Stadtrat der Planung zugestimmt.
Die Zeit drängt. Denn der FNP ist die Grundlage für die folgenden Bebauungspläne. Und der B-Plan 74, in dem die Halle liegt, muss bis 26. September beschlossen sein. Denn dann läuft die Veränderungssperre ab. Ohne gültigen Bebauungsplan müsste die Verwaltung danach auch städtebaulich nicht erwünschte Bauvorhaben genehmigen.
Ebenso dringlich ist die Zustimmung, damit der Bebauungsplan 61-1 "Eurener Straße, Im Speyer, Über Brücken", den der Ortsbeirat einstimmig verabschiedet hat, weiter verfolgt werden kann. Denn dort wartet die Grundstücksgesellschaft Trier-West (GGTW) mit den Besitzern Erland Knaf und EGP auf den Startschuss für die Bauarbeiten im Ausbesserungswerk und auf dem Eybl-Bobinet-Gelände (der TV berichtete).
Der Fortbestand der Skaterhalle sei unabhängig vom Beschluss des Stadtrats über den FNP, sagte Erasmy. Denn die Halle, inklusive der Nutzung, genieße Bestandsrecht. Und man müsse fair sein: "Der Skaterszene wurde von Anfang an gesagt, dass es eine vorübergehende Sache ist", sagte der Ortsteilchef. Falls es Veränderungen gebe, müssten die Jugendlichen raus. Einen Vorwurf müsse er jedoch machen: "Die Verwaltung hat nicht intensiv nach einem Ersatzstandort gesucht!"
Bernhard Hügle (Die Grünen) zieht einen Vergleich zur Blauen Lagune, der Tankstelle in der Ostallee. "Da wurde aufgrund von Facebook-Einträgen ein Stadtratsbeschluss gekippt. Wieso soll für ein wichtiges Projekt für die Jugend nichts geändert werden können?"
Waldstadion bespielbar machen


Ein anderes Jugendprojekt im Stadtteil, das von TuS Pallien und Postsportverein Trier initiiert wurde, ist gut angelaufen. "Beim ersten Training im Januar 2010 waren 27 Kinder zwischen fünf und 14 Jahren", berichtet Ulrich Morissey (Die Grünen), der die Kinder trainiert. "Wir haben auch Kinder mit motorischen Schwierigkeiten." Jetzt sei die Gruppe mit inzwischen 15 acht- bis zehnjährigen Spielern am Scheideweg. "Wir müssen schauen, dass wir einen Spielbetrieb hinbekommen." Das sei wichtig, weil sonst einige Kinder in andere Vereine abwandern würden. Deshalb will der Verein das Waldstadion wieder bespielbar machen, mit Eigenleistung und kostengünstig. Doch die Stadt habe noch Bedenken.
Auch würde der TuS gerne das alte Sportlerheim mitnutzen, von dem es vonseiten der Verwaltung heiße, das Gebäude sei marode. "Das Dach ist dicht, es hat keinen Schimmel, und die Heizung ist in Ordnung", berichtet Erasmy. "Das Haus ist zehnmal besser als die städtischen Gebäude im Irminenwingert!" Er stehe diesbezüglich in Kontakt mit dem Sportamt.
Interessant sei das Gebäude auch für den Hochseilgarten und den geplanten Waldkindergarten des Palais e.V. "Mit viel Eigenleistung müsste man das Sportlerheim so aktivieren können, dass es wieder nutzbar ist", sagt Erasmy. Hügle stellt Parallelen zur Skaterhalle fest: "Die Vereine leisten hier soziale Arbeit, ohne dass öffentliches Geld zur Verfügung gestellt wird. Das bedarf einem höheren Maß an Förderung!" Wenn die Vereinsarbeit wegfalle, wären die Kinder und Jugendlichen wieder auf der Straße.
Extra

Zurzeit befinden sich folgende Bebauungspläne im Stadtteil Trier-West/Pallien im Verfahren, Bürger können sich beteiligen bis: Montag, 6. Februar: BW 74 "Aachener Straße, Martinerfeld" und BW 75 "Luxemburger Straße zwischen Römerbrücke und Lambertistraße". Montag, 27. Februar: BW 73 "Unterm Pulsberg, Römerstraße". Anschließend muss die Verwaltung die Anregungen abwägen und eventuell die Planungen anpassen, bevor der abschließende Beschluss im Stadtrat erfolgen kann. Weiterhin ist auch der Bebaungsplan BW 61 "Eurener Straße, Im Speyer, Über Brücken" im Verfahren. Der Bebauungsplan BW 48 "Hornstraße, Bahnrampe Trier-West" ist seit 27. September 2011 rechtsverbindlich. mehi

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