Protest gegen Lockdown Mehr als 100 Gastronomen protestieren in Trier für Öffnung ihrer Betriebe (Fotos)

Update | Trier · Die Wirte, Restaurantbetreiber und Hoteliers aus der Region sind sauer. Sie wollen nach vier Monaten Zwangsschließung endlich wieder ihre Betriebe öffnen. Von der Politik verlangen sie eine Perspektive und hoffen, dass sie an Ostern zumindest teilweise wieder öffnen dürfen. Einige von ihnen sind heute in Trier auf die Straße gegangen.

Protest gegen Lockdown: Gastronomen-Demo in Trier für die Öffnung
Foto: TV/Bernd Wientjes

Auf dem Hauptmarkt in Trier brennen 135 Kerzen vor dem Brunnen. Jede Kerze, so erklärt es der Präsident des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Gereon Haumann, steht stellvertretend für 100 Familienbetriebe der Gastronomie, die seit November geschlossen haben müssen und seitdem ohne Einnahmen seien.

Gastro-Protest in Trier
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Foto: TV/Bernd Wientjes

„Wir wollen. Wir können. Lasst uns öffnen“, ruft Haumann den mehr als 100 Teilnehmern der Protestaktion zu. Es ist auch gleichzeitig das Motto der als stille Mahnwache titulierten Demonstration für eine rasche Öffnung der Gastronomiebetriebe.

Haumann erinnert daran, dass sein Verband einen Vier-Stufen-Plan vorgelegt habe, mit dem den Gastro-Unternehmen eine Perspektive aufgezeigt werden soll, wann welche Öffnungsschritte möglich sein sollen.

Ab einer Inzidenz unter 75 sollen Hotels und Außengastronomie aufmachen dürfen, unter einem Wert von 50 die Restaurants, ab 35 auch die Kneipen und unter 20 Bars, Clubs und Diskotheken.

Haumann appelliert an die Politik, den Gastronomen eine Perspektive fürs Ostergeschäft zu geben, dass diese dann zumindest die Außengastronomie öffnen dürfen. „In unseren Betrieben sind die Gäste sicher“, ruft der Verbandschef den Protestierenden auf dem Hauptmarkt zu.

Seit November sind Restaurants, Cafés, Kneipen und Hotels geschlossen. Wann sie wieder öffnen dürfen, ist weiterhin unklar.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte vergangene Woche in einem ZDF-Interview zu verstehen gegeben, dass sie der Öffnung von Gastronomiebetrieben derzeit keine Priorität einräume. Zuerst sollen Schulen öffnen, danach könnte der Handel folgen und es Lockerungen bei den privaten Kontaktbeschränkungen geben, bevor Öffnungen im öffentlichen Kultur- und Freizeitbereich folgen.

Erst „dann auch Restaurants und eines Tages die Hotels“, sagte Merkel. Nach der Öffnung des Handels sollen demnach weitere Öffnungsschritte erst erfolgen, „wenn wir stabil bei 35 bleiben, 14 Tage lang, und der vorherige Öffnungsschritt nicht zu einem Anstieg der Fallzahlen geführt hat“. Das sei ihre „Öffnungsstrategie“, erläuterte die Kanzlerin.

Das könnte dazu führen, dass die von der Gastrobranche ersehnte und erhoffte Öffnung ihrer Betriebe noch vor Ostern in weite Ferne rückt und vor Mitte April keine Perspektive auf Lockerungen in diesem Bereich besteht. Daher will der rheinland-pfälzische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) nun den Druck auf die Politik erhöhen.

Mit verschiedenen Aktionen wollen die Mitglieder auf ihre Not und die desaströse Lage der Betriebe aufmerksam machen. Auftakt des landesweiten Protestes war am heutigen Montag auf dem Trierer Hauptmarkt.

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