Nicht angemeldete Versammlungen Teils aggressive Corona-Proteste in Trier und Hunsrück: Gruppen laufen durch die Innenstädte

Trier · Mehrere hundert Gegner der derzeitigen Corona-Maßnahmen hatten sich am Montagabend zum Protest in Trier, Morbach und anderen Städten der Region versammelt. Die Stimmung laut Polizei: teils aggressiv.

Corona-Proteste in Trier, Morbach, Idar-Oberstein und Bitburg
Foto: TV/Agentur Siko

Polizeiaufgebot vor der Porta Nigra, Versammlungen im Hunsrück und in der Eifel: Am frühen Montagabend haben an verschiedenen Orten in der Region etwa 500 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Das teilte die Polizei mit. Entsprechende Ansammlungen seien vorab in sozialen Netzwerken thematisiert worden, entsprechende Versammlungen oder Kundgebungen seien aber nicht angemeldet worden. Die Übersicht:

Morbach: Zwei Personen vorübergehend in Gewahrsam

In Morbach stellte die Polizei gegen 18 Uhr rund 50 Personen fest, die sich offenbar zusammengefunden hatten, um ihren Unmut gegen die geltenden Corona-Vorschriften kundzutun. Die Polizei forderte die Personen auf, die Corona-Regeln einzuhalten. Dem Bericht zufolge hätten einige Personen aggressiv reagiert und die polizeilichen Anweisungen zunächst nicht befolgt. Die Polizei nahm zwei Personen vorübergehend in Gewahrsam. Gegen sie wurden strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung eingeleitet. Gegen 19.20 Uhr hatte sich die Ansammlung weitestgehend aufgelöst.

Idar-Oberstein: 150 Protestierende

In Idar-Oberstein registrierte die Polizei gegen 18 Uhr in der Fußgängerzone mehrere Personengruppen, die sich in der Spitze auf über 150 Personen ansammelten. Eine entsprechende Kundgebung sei auch hier nicht angemeldet worden. Die Polizei forderte die Personen mehrfach auf, die geltenden Corona-Regeln einzuhalten und sich zu entfernen. Dieser Aufforderung seien die Personen nur widerwillig und sehr zögerlich nachgekommen. Teilweise verhielten sie sich der Polizei gegenüber sehr aggressiv. Die Polizei leitete mehrere strafrechtliche Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichem Angriff und versuchter Gefangenenbefreiung ein. Darüber hinaus erstattete sie mehrere Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Vorschriften. Gegen 19.30 Uhr hatte sich die Ansammlung größtenteils aufgelöst.

Trier: Versammlung an der Porta, Zug durch die Fußgängerzone

In Trier hatten sich nach Angaben der Polizei gegen 19 Uhr etwa 50 Personen vor der Porta Nigra eingefunden, die teilweise Kerzen trugen und in kleinen Gruppen in die Fußgängerzone zogen. Auch in der Fußgängerzone registrierte die Polizei weitere Personen, die teilweise Kerzen trugen und in kleinen Gruppen unterwegs waren. Schließlich sammelten sich etwa 90 Menschen, die durch die Fußgängerzone zogen und dabei von der Polizei begleitet und auf Abstand gehalten wurden. Die Personen wurden seitens der eingesetzten Polizeikräfte mehrfach angehalten und auf die Einhaltung der Corona-Regeln hingewiesen. Gegen 20 Uhr löste sich die Gruppe im Bereich der Simeonstraße nach und nach auf. Auch im Zusammenhang mit dieser Ansammlung stellte die Polizei Personalien fest, erstattete Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Vorschriften und leitete ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.

Versammlungen in Bitburg und Wittlich

Auch in anderen Teilen des Zuständigkeitsbereiches des Polizeipräsidiums Trier gab es Ansammlungen von Gegnern der Corona-Maßnahmen: In Bitburg, Zell, Wittlich, Bernkastel-Kues und Gerolstein gingen zogen laut Polizei insgesamt gut 200 Menschen auf die Straße und von der Polizei begleitet worden. Sie registrierte dort keine Beanstandungen.

Einsatzleiter: „Teils sehr aggressive Personen“ bei Demos im Hunsrück

"In Morbach und Idar-Oberstein haben wir teils sehr aggressive Personen der Corona-Maßnahmen-Kritiker festgestellt, mehrere Personen kurzzeitig in Gewahrsam genommen, Platzverweise ausgesprochen und strafprozessuale Maßnahmen eingeleitet", erklärt Polizeidirektor Ralf Krämer, der den Gesamteinsatz für die Einsatzorte in Morbach, Trier und Idar-Oberstein leitete."

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