Dritter Verhandlungstag Nach rätselhaftem Kindestod: Mutter anfangs nicht verdächtigt

Trier · Der Fall erschien zunächst rätselhaft: Ein toter Säugling, aber keine Spur von Gewaltanwendung. Ein Jahr später verhandelt die Trierer Schwurgerichtskammer gegen die Mutter des Kindes.

 Beim Prozess gegen die 31-jährige Mutter, die ihr Kind getötet haben soll, haben am dritten Verhandlungstag erneut Zeugen ausgesagt.

Beim Prozess gegen die 31-jährige Mutter, die ihr Kind getötet haben soll, haben am dritten Verhandlungstag erneut Zeugen ausgesagt.

Foto: dpa/Volker Hartmann

Die 31 Jahre alte Beschuldigte ist vorläufig in der psychiatrischen Klinik Nette-Gut untergebracht. Sie soll am 6. Dezember 2019 ihren fünf Monate alten Sohn mit dem Schlafmittel Zopiclon getötet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau im Zustand der Schuldunfähigkeit handelte. Sie soll an einer affektiven Störung und einer schizophrenen Erkrankung leiden. Mit einer Haftstrafe wegen Totschlags muss die Beschuldigte daher kaum rechnen. Es geht in diesem Verfahren um ihre dauerhafte, zeitlich unbegrenzte Einweisung in die Psychiatrie. Wie der Lebensgefährte und Verwandte erklärten, seien die Krankheitssymptome erst nach der Geburt dieses Wunschkindes aufgetreten. In der Zeit davor sei sie immer eine „sehr angenehme, ruhige Person“ gewesen.