Bischof nannte den Klarnamen Prozess zwischen Bistum und Missbrauchs-Opfer: Gerichtstermin muss verschoben werden
Trier · Ein mit Spannung erwarteter Prozesstag im Rechtsstreit zwischen dem Trierer Bischof und Karin Weißenfels muss verschoben werden.
Im Rechtsstreit zwischen dem Bistum Trier und Karin Weißenfels (Pseudonym) wird es noch etwas länger dauern, ehe ein Urteil fällt. Die mit Spannung erwartete Verhandlung vom Mittwoch, 14. Juni, muss wegen Erkrankung der Vorsitzenden verschoben werden. Ein neuer Termin steht nach Auskunft des Gerichts noch nicht fest.
Bischof hat Namen eines Missbrauchs-Opfers genannt
Die bei der katholischen Kirche beschäftigte Frau, die in Wirklichkeit anders heißt, wurde über Jahre hinweg von einem Priester sexuell genötigt und später zur Abtreibung gedrängt. Das Trierer Arbeitsgericht beschäftigt sich mit dem Fall, weil der Bischof vor einem Jahr in einer Diskussionsrunde den Klarnamen der Frau genannt hatte.
Stephan Ackermann hat sich dafür zwar öffentlich entschuldigt und auch eine Unterlassungserklärung abgegeben. Aber Karin Weißenfels will von ihm Schmerzensgeld haben, weil durch die Namensnennung die traumatischen Erlebnisse wieder hochgekommen seien. Ein vom Trierer Arbeitsgericht unlängst unterbreiteter Vergleichsvorschlag (10.000 Euro Entschädigung für Karin Weißenfels, 5000 Euro für eine Opferhilfsorganisation) ist gescheitert.
Mitte Juni sollten sich die Parteien vor Gericht treffen – auch der Bischof müsste dort selbst erscheinen . Das wird nun erst später geschehen.
