Publikumsmagnete im Nordflügel

TRIER. Neues Leben im Hauptbahnhof: Nach der Eröffnung des völlig umgestalteten Nordflügels präsentiert sich Triers größte Bahnstation nun besucherfreundlicher. Backshop, Café und Buchhandlung entwickelten sich bereits in den ersten Wochen zu Publikumsmagneten.

 Andrang am Morgen: Backshop und Café Gillen im Nordflügel haben sich bereits etabliert.Foto: Marcus Stölb

Andrang am Morgen: Backshop und Café Gillen im Nordflügel haben sich bereits etabliert.Foto: Marcus Stölb

"Hell", "freundlich", "wunderbar" tönt es durch die Bahnhofshalle, "überfällig" und "notwendig" sei der Umbau gewesen, sagen Bahnreisende und Besucher unisono. Einhelliges Lob für den im Erdgeschoss völlig umgestalteten Nordflügel. Nach rund zehn Monaten Umbauzeit eröffnete dort vor zwei Wochen die wesentlich erweiterte Bahnhofsbuchhandlung sowie ein neuer Backshop mit Café. Der erste Umbauabschnitt in Triers größter Bahnstation steht damit vor dem Abschluss.Rückkehr aus dem Übergangsdomizil

"Ein tolles Angebot", lobt Maria Heinz aus Lorscheid das Sortiment der Bäckerei Gillen. Das Unternehmen aus dem saarländischen St. Wendel ist neu auf dem Trierer Markt, und neu ist auch das Bahnhofscafé, das zum Verweilen einlädt. Rund 170 verschiedene Backwaren, warme und kalte Speisen wie Nudelaufläufe oder Suppen bietet Berthold Gillen in seiner Filiale, die bereits um halb sechs in der Früh öffnet. Das Angebot sei in den ersten beiden Wochen "sehr gut angenommen worden", freut sich Gillen. So gut, dass er nun nach weiterem Personal sucht. Zehn Mitarbeiter reichen offenbar nicht aus, um den Ansturm zu bewältigen. Thomas Bergmann ist froh, dass er mit seiner Bahnhofsbuchhandlung in den Nordflügel zurückkehren konnte. Auf rund 130 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet er dort fast 3000 unterschiedliche Bücher, Zeitschriften und Zeitungen. "Wir hoffen, dass jetzt auch unsere Stammkundschaft wieder zurückkehrt", so Bergmann, dem das Übergangsdomizil im Nachbargebäude erhebliche Umsatzeinbrüche beschert hatte. "Wenn man bedenkt, wie es hier vorher ausgesehen hat", erinnert unterdessen Edith Bodem aus Wawern an die Zeit, bevor die Bretterwand zwischen Empfangshalle und Nordflügel fiel. Das sei jetzt schon eine "feinere Note" und "ein guter Anfang", lobt sie die Investitionen der Bahn AG. Auch Herbert Michael Kopp hält den Umbau für "ganz gut gelungen" und ist erst einmal froh, dass er sich nicht mehr wie auf einer "alten DDR-Station" fühlen muss. Einen Blick gen Westen empfiehlt Ernestine Orban: "Der Luxemburger Bahnhof ist freundlicher, da ist ja auch die Decke angemalt", lobt sie die Station ihrer Heimatstadt. Ob auch Triers Empfangshallendecke bald in frischem Glanz erstrahlt, ist noch nicht ausgemacht. Doch Bahnhofsmanagerin Iris Hannappel kündigt schon jetzt weitere Maßnahmen an, mit denen das Erscheinungsbild der Station aufgewertet werden soll. So wird der alte Backshop in der Haupthalle ebenso abgebaut wie der Servicepoint der Bahn AG. Statt dessen soll am so genannten Hausbahnsteig in Höhe des Reisezentrums ein neuer Servicepoint gebaut werden. "Wir wollen in der Halle eine Eventfläche schaffen", kündigt Hannappel an. Voraussichtlich im kommenden Jahr soll die Innenhalle neu gestaltet werden. Man wolle weg vom "dunklen Image", so die Bahnhofsmanagerin Hannappel, die auch einen neuen Fassadenanstrich für den Nordflügel "in allernächster Zeit" ankündigt. Auf dem Prüfstand steht auch der unmittelbare Bahnhofsvorplatz. Man sei in Gesprächen mit der Stadt, wie dieser Bereich neu gestaltet werden könnte, so Iris Hannappel. Geht es nach ihr, werden auch die dunklen Vordächer in absehbarer Zeit verschwinden.

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