Punker mit Trompeten-Tönen

TRIER. (fgg) Nicht zum ersten Mal gastierte die Ska-Punk-Band Rantanplan aus Hamburg in Trier. Die Band, um die es nach zahlreichen Umbesetzungen zeitweise etwas ruhig geworden war, wusste ihre Fans zielsicher und schweißtreibend zu begeistern.

 Torben Meissner (Gitarre), Tim Grunwald (Bass), Wido Sauer (Trompete) und Sven-Ole Schoch (Posaune) sind gemeinsam "Rantanplan" aus Hamburg. Sie liefern ihren Fans einen schweißtreibenden Ska-Punk-Abend im Balkensaal des Exhauses. Foto: Frank Göbel

Torben Meissner (Gitarre), Tim Grunwald (Bass), Wido Sauer (Trompete) und Sven-Ole Schoch (Posaune) sind gemeinsam "Rantanplan" aus Hamburg. Sie liefern ihren Fans einen schweißtreibenden Ska-Punk-Abend im Balkensaal des Exhauses. Foto: Frank Göbel

Dem Ruf der Ska-Punker "Rantanplan" aus Hamburg sind, wie schon bei ihren vorigen Besuchen an der Mosel, wieder mal hunderte Fans gefolgt, und so heißt es erst einmal: Schlangestehen im Treppenhaus zum Balkensaal. Der ist dann auch rasch gefüllt mit den "üblichen Verdächtigen", die dann zum kernigen Sound der Vorband "My Cat Is Emo Too" ordentlich abtanzen. Die Saarbrücker Ska-Punker zeigen, dass sie den 2005 verliehenen Rocknachwuchspreis "Goldener Scheinwerfer" verdient haben, bereiten stimmungsmäßig den Boden für die Ska-Punk-Helden aus Hamburg. "Rantanplan" haben eine wechselvolle zehnjährige Geschichte hinter sich. Besonders der Weggang des Ex-"But Alive"-Sängers und jetzigen "Kettcar"-Frontmanns Marcus Wiebusch hat das Fanlager tief gespalten. Einige fürchteten, dass das hohe Niveau der sozialkritischen Texte von den Nachfolgern nicht gehalten werde. Weitere Abgänge aus der Band sorgten letztlich dafür, dass der jetzige Sänger und Gitarrist Torben Meissner das einzige Mitglied der Ur-Truppe von 1995 ist. Doch der hat sich wieder "junge Männer zum Mitreisen gesucht", für die zurückliegenden Releases klugerweise ein eigenes Label gegründet und führt nun eindrucksvoll vor, dass Totgesagte oft einen ziemlich stabilen Puls haben. Und der schlägt nicht nur im Ska-Offbeat, sondern lässt auch mal locker-flockig Country, Reggae und Swing durchscheinen. Die Setlist ist auch an diesem Abend klug zusammengesetzt aus alten Klassikern wie "Unbekanntes Pferd", "Meine Liebe stirbt" und neueren Songs wie "Sissi". So kommt beim Publikum keine Langeweile auf. Im Gegenteil: Das ausdauernde Hüpfen und herzhaft-freundschaftliche Pogo-Geschubse lassen den Boden des altehrwürdigen Balkensaals sehr fühlbar "mitwippen". Dieser Auftritt der "Punker mit Trompeten", organisiert vom "Rong e.V.", ist sicher nicht der letzte in Trier gewesen.

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