Punktlandung auf dem Flugplatz

Der Fallschirmsportclub Trier ist Ausrichter des Fallschirm-Zielspringens im Rahmen des Deutschlandcups gewesen. 28 Wettkämpfer aus ganz Deutschland waren dazu nach Föhren gekommen.

 Nervenstärke und eine hohe Konzentrationsfähigkeit beweisen die Wettkämpfer auf dem Flugplatz in Föhren beim Fallschirm-Zielspringen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Nervenstärke und eine hohe Konzentrationsfähigkeit beweisen die Wettkämpfer auf dem Flugplatz in Föhren beim Fallschirm-Zielspringen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Föhren. Samstagvormittag auf dem Flugplatz in Föhren: Eigentlich sollte der letzte von vier Einzelwettbewerben schon vor geraumer Zeit angelaufen sein. Der Nebel lässt aber vorerst keine Sprünge aus dem Flugzeug zu.

Der Vorsitzende des Fallschirmsportclubs (FSC) Trier, Reimund Thieltges, nimmt sich Zeit zu erklären: Beim Zielspringen müsse der Wettkämpfer nach dem Absprung aus dem Flugzeug aus einer Höhe von 1000 Metern mit dem Absatz seines Schuhes einen zwei Zentimeter großen Punkt auf einer elektronischen Messscheibe am Boden treffen. Die Abweichung von diesem Idealpunkt werde in Zentimeterschritten bis zu 16 Zentimetern gemessen.

Endlich geht es los: Vier Springer besteigen die Maschine. Während sie rund zehn Minuten bis auf die Absprunghöhe steigt, bereiten sich andere Springer vor. Einige falten ihre Schirme sorgfältig zusammen und verstauen sie, andere üben nochmals den Moment des Aufsetzens des Fußes.

Die Cessna hat ihre Flughöhe erreicht. Der Pilot drosselt die Geschwindigkeit, damit das Aussteigen problemlos gelingt. Die Schirme öffnen sich nacheinander, und die Springer schweben langsam zur Erde. Thieltges erklärt: "Nach einem freien Fall von rund 300 Metern sinken die Springer mit geöffnetem Schirm immer noch mit 50 Metern in der Sekunde zu Boden." Der erste Springer trifft, von Kampfrichtern genauestens beobachtet, den Nullpunkt auf der Scheibe. Beim nächsten Wettkämpfer zeigt eine elektronische Anzeige eine Abweichung von wenigen Zentimetern.

Robert Manstein aus Trier erreicht zweiten Platz



"Bei den heute wechselnden Winden aus den verschiedensten Richtungen und unterschiedlichen Stärken muss der Springer große Nervenstärke und eine perfekte Konzentration beweisen", sagt Vorsitzender Thieltges. Bei den ersten Sprüngen zeigt die Sportfördergruppe der Bundeswehr aus Altenstadt in Bayern, dass sie ein gutes Training hat. Doch jeder Athlet hat in zwei Tagen acht Sprünge zu absolvieren. "Abgerechnet wird also erst am Sonntagnachmittag", heißt es aus dem Kreis der Kollegen.

Jörg Herre vom Fallschirmclub Eilenburg erklärt: "Es ist für dieses Jahr der vierte Wettbewerb dieser Art. Heute und morgen geht es um den Moselweinpokal." Die erreichten Leistungen gehen in die Wertung für den Deutschland-Cup ein. Damit soll das Zielspringen nochmals in Deutschland qualifiziert und attraktiv gemacht werden.

Siggi Schmitt aus München ist mit 75 Jahren der älteste Teilnehmer. "Ich habe 4480 Sprünge absolviert und 1960 mit dem Fallschirmspringen begonnen." Auch im hohen Alter mache ihm der Sport noch großen Spaß.

Den ersten Platz belegte die Sportfördergruppe der Bundeswehr aus Altenstadt in Bayern vor den Sportlern der Gruppe Compaq Rheinland-Pfalz und dem Fallschirmsportverein (FSV) Eilenburg.

Nach den insgesamt vier Springen in Bad Abbach, Roitzschjora, Meißendorf und Föhren gewinnt die Gruppe Compaq Rheinland-Pfalz den Deutschland-Cup 2010. Zweiter und dritter Sieger sind die Mannschaften eins und zwei des FSV Eilenburg. In der Gesamt-Einzelwertung belegt Robert Manstein vom FSC Trier den zweiten Platz.

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