Konzert Weihnachten international

Trier · Das experimentierfreudige Quartett Quadro Nuevo überrascht in Heiligkreuz mit einem ungewöhnlichen Konzert.

 Saxophonist Mulo Francel hat seinen „singenden Hirtenstab“ hervorgeholt, Evelyn Huber musiziert am Salterio, einer Urform des Hackbretts. Mit ihrer ausgefallenen und virtuosen Interpretation von Weihnachtsliedern haben Quadro Nuevo die Besucher in der Pfarrkirche Heiligkreuz rundum begeistert.

Saxophonist Mulo Francel hat seinen „singenden Hirtenstab“ hervorgeholt, Evelyn Huber musiziert am Salterio, einer Urform des Hackbretts. Mit ihrer ausgefallenen und virtuosen Interpretation von Weihnachtsliedern haben Quadro Nuevo die Besucher in der Pfarrkirche Heiligkreuz rundum begeistert.

Foto: Dorothee Quaré

Sie nennen sich Quadro Nuevo und sind vier Virtuosen, die bereits mehrfach den deutschen Jazz-Award gewonnen haben. In der fast bis auf den letzten Platz besetzten Pfarrkirche Heiligkreuz haben sie ihrem Publikum mit bekannten und unbekannten Weihnachtsliedern ganz neuartige Hörgenüsse geboten. Sanfte Klarinettentöne klingen durch die rot erleuchtete stattliche Pfarrkirche. Golden schimmert die große Harfe rechts auf der Bühne, ebenso wie das Haar der Harfenistin.

Nach und nach stimmen die Instrumente in die Melodie ein: Harfe, Kontrabass und Akkordeon. Das beliebte Weihnachtslied hat man so noch nie gehört – es ist „Maria durch ein Dornwald ging“. Das Publikum spendet begeisterten Applaus. Die Musiker haben eine Vielzahl von Instrumenten dabei: Neben dem Akkordeon spielt Andreas Hinterseher auch Vibrandoneon und Bandoneon, Evelyn Huber spielt Harfe sowie Salterio, einen Vorläufer unter anderem der Zither. D.D. Lowka ist Bassist und Schlagzeuger. Mulo Francel, Klarinettist und Saxophonist, gibt zum Amüsement des Publikums einige Anekdoten zum Besten. Für „Kommet ihr Hirten“ packt er ein riesiges Saxophon aus, einen „singenden Hirtenstab“, der kuriose tiefe Töne von sich gibt.

Ihr Interesse an den Ursprungsregionen der biblischen Geschichte führte die Musiker in den vergangenen Jahren etwa nach Jordanien, Israel und die türkisch-syrische Grenze sowie nach Ägpyten, wo sie gemeinsam mit einheimischen Musikern spielten. In der Pfarrkirche geben sie ein ägyptisches Stück zum Besten; die Rhythmen pulsieren. Auch ein spanisches Weihnachtslied, übersetzt „Die Jungfrau kämmt sich ihr Haar“, dürfte den meisten Besuchern unbekannt sein. Aber auch ein bekanntes Lied wie „Lasst uns froh und munter sein“ klingt bei Quadro Nuevo ganz neu und frisch.

Manche Klänge des 1996 gegründeten Quartetts, das sich als „europäische Antwort auf den Argentinischen Tango“ bezeichnet, erinnern an Klezmermusik. Fast anderthalb Stunden lang entfachen die Virtuosen ein Feuerwerk von Klängen, darunter ein Medley bekannter Weihnachtslieder, und werden von ihrem Publikum unter langhaltendem Beifall in die Regennacht entlassen.

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