Qualität statt Quantität

TRIER. Auf Qualität setzen empfiehlt der rheinland-pfälzische Finanzminister Gernot Mittler dem Verband Rheinischer und Saarländischer Klein- und Obstbrenner. Denn die staatliche Unterstützung sinke weiter, sagte er auf der Jahreshauptversammlung des Verbandes.

Die Verbandsmitglieder nutzten während ihrer Versammlung die Gelegenheit zur Diskussion mit anwesenden Landes- und Europa-Politikern der beiden großen Parteien und Vertretern der zuständigen Landes- und Bundesbehörden.Gleiche Wettbewerbsbedingungen

Als Gastredner unternahm der rheinland-pfälzische Finanzminister Gernot Mittler eine Bestandsaufnahme der Branche und versuchte, Zukunftsperspektiven für die Betriebe und mögliche Hilfestellungen durch das Land aufzuzeigen. Er zeichnete ein Bild von weiter sinkenden staatlichen Beihilfen, da der Druck auf die öffentlichen Haushalte durch die Kosten für die deutsche Einheit, die demographischen Veränderungen, die hohe Arbeitslosigkeit und die steigenden Personalkosten der Verwaltung nicht abnehmen werde. Die bisherige Praxis der Bezuschussung der Brennereien durch die Abnahme eines Teils ihrer Erzeugnisse durch die Bundesmonopolverwaltung zu gesetzlich festgelegten Ankaufspreisen werde voraussichtlich bis 2010 durch den Bund unter großen Anstrengungen fortgeschrieben werden können. Mittler betonte aber, dass das nur eine Übergangsregelung sein könne und ermunterte die Unternehmer, sich auf eine Zeit nach dem Ende des Branntweinmonopols einzustellen. Qualität statt Quantität, darin läge in seinen Augen die Chance für die Vermarktung der Produkte der heimischen Brennereien. Damit könne die Vielfalt der Erzeugnisse auch unter den Herausforderungen eines veränderten Verbraucherverhaltens und des wachsenden Wettbewerbs mit der ausländischen Konkurrenz erhalten werden. Zusätzlich betonte Mittler die Bedeutung des Brennereiwesens für die Pflege und den Erhalt der für die Kulturlandschaft der Region charakteristischen Streuobstwiesen. In der abschließenden Diskussion appellierten die Verbandsmitglieder und ihr Vorsitzender Bernhard Bares an alle anwesenden Politiker, auf Landes-, Bundes- und Europaebene dafür einzutreten, dass die heimischen Erzeuger zu gleichen Wettbewerbsbedingungen wie ihre einer geringeren bürokratischen und steuerlichen Last ausgesetzten ausländischen Konkurrenten um Marktanteile werben können.

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