Rad- und Wanderwege polieren Bilanz auf

Entgegen dem landesweiten Trend geht es mit der Tourismus-Branche im ersten Quartal 2009 in der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land aufwärts. Neue Angebote wie der Eifelsteig polieren die Bilanz auf. Das gilt auch für die VG Ruwer mit dem Ruwer-Hochwald-Radweg. An der "Römischen Weinstraße" gingen die Buchungen zurück.

Trier/Kasel/Schweich. Nach dem guten Jahr 2008 meldet die rheinland-pfälzische Tourismus-Branche deutlich weniger Gäste und Übernachtungen im ersten Quartal 2009. Mit fast 20 Prozent weniger Übernachtungen war die Eifelregion am stärksten betroffen, Mosel und Saar kamen mit einem Minus von fünf Prozent noch einigermaßen glimpflich davon. Doch nicht in allen Regionen gab es Grund zur Klage. "Wir haben 2009 deutlich mehr Vermittlungen", sagt Kerstin Reisen von der Ferienregion Trierer Land. Insbesondere der Wander- und Fahrradtourismus habe stark zugenommen. "Die Leute gucken mehr aufs Geld, statt einer großen Reise machen sie mehrere kleine und bleiben im eigenen Land." Mit 2670 hatte die deutsch-luxemburgische Tourist-Info in Wasserbilligerbrück von Januar bis März 2009 fast so viele Anfragen wie im ganzen Jahr 2008; einen Anstieg gab es auch bei den Buchungen von Pauschalangeboten und der Zimmer- und Radvermietung.

Zugnummern bei den Kurzurlaubern seien eindeutig die Rad- und Wanderwege. Reisen: "Wir profitieren stark vom neuen Eifelsteig, und bald kommt auch noch der Ardennensteig hinzu. Hier werden wir grenzüberschreitend zwei Extratouren anbieten." Vom 25. bis 30. August wird an sechs Orten in der Verbandsgemeinde Trier-Land die Neuauflage der "Wanderwoche" stattfinden. Demnächst wird das Büro auch GPS-Geräte zum Ausleihen für Touristen bereit halten, darunter Geräte für die bei Jugendlichen beliebten Schnitzeljagden.

Mit einem Rückgang der Zimmerbuchungen um acht Prozent hat das Tourismus-Jahr 2009 in der Verbandsgemeinde Schweich ("Römische Weinstraße") nicht gut angefangen.

Fastfood statt Restaurant



Für Geschäftsführer Sven Thiesen steht fest, dass "die Wirtschaftskrise auch an uns nicht spurlos vorbeigegangen ist". Allerdings habe auch das erste Quartal 2008 schlecht begonnen; am Ende sei man jedoch zufrieden gewesen. Wie seine Kollegin Kerstin Reisen hat auch Thiesen beobachtet, dass die Urlauber sparsamer geworden sind. "Die sparen beim Zweit- oder Dritturlaub und essen schon mal Fastfood statt ins Restaurant zu gehen." Allerdings sei die Mosel weniger krisenanfällig als etwa die Eifel, weil die klassische Zielgruppe meist über 50 Jahre alt sei. "Diese Personen sind wirtschaftlich sattelfester als junge Familien, die haben ihr Schäfchen meistens schon im Trockenen."

Wie die VG Trier-Land hat auch die "Römische Weinstraße" für die laufende Saison neue touristische Eisen im Feuer. Laut Thiesen wird am 23. Juni eine Wanderkarte zusammen mit der VG Neumagen-Dhron vorgestellt. Wanderwege seien neu beschildert worden. Als "Flaggschiff" werde man die "Extra-Tour" in der Mehringer Schweiz vermarkten, ein zertifizierten Premium-Wanderweg.

"Die starken Monate kommen erst", will Günter Schuh, Leiter der Tourist-Information der VG Ruwer in Kasel, die jetzigen Zahlen nicht überbewerten. Er hat die Rückmeldung von Gastronomen, dass mehr Tagesgäste kommen. Die Ursache liegt für Schuh auf der Hand: "Der Ruwer-Hochwald-Radweg und der Saar-Hunsrück-Steig sind absolute Renner."

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