Radfahren in Trier Radfahren in Trier – Das sagen unsere Leserinnen und Leser

Wie ist das mit dem Radfahren in Trier? Der Trierische Volksfreund hatte in den sozialen Netzwerken aufgefordert, seine Meinung zu äußern. Hier die Reaktionen:

 Neu sind die Schutzstreifen in der Luxemburger Straße.

Neu sind die Schutzstreifen in der Luxemburger Straße.

Foto: Rainer Neubert

James Bicanic Dafür, dass Trier so klein ist, ist der Verkehr manchmal unfassbar chaotisch. Radfahren halte ich an bestimmten Stellen sogar für lebensgefährlich. Wenn die Polizei sich dann beschwert, dass man auf dem Gehweg Rad fährt, dann zahl’ ich lieber ein Knöllchen, als mich an manchen Stellen auf die Straße zu trauen.

Sascha Colmy Meine Erfahrungen mit dem Fahrrad in Trier sind sowohl positiv als auch negativ, wobei der negative Anteil überwiegt. Wäre es möglich, den unteren Teil der Domänenstraße zu begradigen? Als Dreirad-Fahrer bin ich gezwungen, in diesem Bereich in der Mitte der Fahrbahn zu fahren. Die Straße „An den Kaiserthermen“ sowie die anschließende Verbindung Richtung Südbahnhof müssten auch dringend saniert werden. Das Kopfsteinpflaster in der Hermesstraße empfinde ich auch als sehr hinderlich.

Beate Heles 90 Prozent der Fahrradfahrer benehmen sich wie Rowdies. Rote Ampel, Stopp, kennen sie nicht. Ab auf den Bürgersteig, dann am besten noch vors Auto. Handzeichen zum Abbiegen sind völlig überbewertet. Der Autofahrer soll einen Mindestabstand zum Fahrradfahrer halten. Aber das müssten dann auch die Fahrradfahrer tun – tun sie aber nicht! Ich fahre jeden Morgen durch die Saarstraße. Wären dort Kontrollen, hätte so mancher Fahrradfahrer einen niedrigeren Kontostand! Die Ritter der Straße nehmen sich so wichtig, da die meisten es nicht mehr für nötig erachten, sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten, denn der Dumme ist ja der Autofahrer, wenn etwas passiert.

Maria Lamberti Es gibt Autofahrer, die nach wie vor die Fahrradwege zuparken. Das habe ich in der Roonstraße vor der Fahrschule erlebt. Ich finde, die Autofahrer und auch die Radfahrer sollten sich an Verkehrsregeln halten. Dann klappt’s doch.

Daniel Petry In Trier ist es generell eine Katastrophe, ob für Auto oder Fahrrad ... Am schlimmsten sind Radwege die im weiteren Verlauf einfach auf die Fahrbahn führen und es dann oftmals durch Unachtsamkeit zu gefährlichen Situationen kommt.

Chris Rock Grundsätzlich ist Trier keine fahrradfreundliche Stadt. Hier fehlt nach wie vor ein Gesamtkonzept für ein durchgängiges Radwegenetz, mit welchem sich die Stadt auch mal durchqueren lässt. Leider starten und enden die Wege vielerorts in Trier (noch) quasi im nichts beziehungsweise auf der normalen Straße, siehe Viehmarkt/Loebstraße. Auch die oft beschriebenen Radwege an der Mosel sind großteils leider in einem schlechten Zustand. Vielleicht wird ja hier in der Zukunft seitens der Stadt noch sinnvoll nachgebessert.

Manfred Seer Wenn ein Auto auf dem Radweg parkt mache ich ein Foto und das geht dann mit Uhrzeit und Ortslage an das Ordnungsamt. Dieser Unsitte auf dem Radweg, dem Fußweg oder in zweiter Reihe zu parken kann man nur so beikommen.

Nora Jackson Also ich habe echt teilweise Panik, in Trier Fahrrad zu fahren. Man muss einfach sagen, wie es ist: Reine Katastrophe.

Karsten Müller: Trier und Radverkehr – eine schwierige Beziehung. Regelmäßig belegt die Stadt beim ADFC-Radklimatest einen der hinteren Plätze. Dabei muss man den Planern durchaus guten Willen attestieren. Es gibt Fortschritte – allerdings in homöopathischen Dosen. Dabei ist der Radverkehr ein ganz zentraler Baustein bei der viel zitierten Verkehrswende. Wenn Trier seine selbst gesteckten Ziele erreichen und auch dem Klimanotstand Rechnung tragen will, dann muss deutlich mehr geschehen als bisher. Konflikte sind hier programmiert. Denn der urbane Raum ist begrenzt, und jeder Kuchen kann bekanntlich nur einmal verteilt werden. Mehr Raum für Radfahrer lässt sich nur dann schaffen, wenn gleichzeitig die Verkehrsfläche für Autos reduziert wird. Viele Städte in Deutschland und Europa sind Trier in der Bereitschaft zum Umdenken deutlich voraus.

Frank Kessler Die Radstreifen in der Luxemburger Straße sind eine tolle Idee. Ich fahre jeden Morgen gegen 6 Uhr dort lang und abends wieder zurück. Jedoch gibt es immer wieder Leute, die halb auf dem Streifen Parken, besonders am Morgen. Es ist nicht so toll, wenn dann ein LKW von hinten ankommt an so einem „Engpass“.

Marco Rinnenburger Im Trierer Straßenverkehr ist es eine Katastrophe, Fahrrad zu fahren. Man sollte sich mal ein Beispiel in Holland nehmen, da ist es entspannter zu fahren, auch in Großstädten.

Michael Merten Städte wie Amsterdam, die erst in den vergangenen 20 Jahren auf dem Reißbrett entworfen worden sind, haben extreme Vorteile gegenüber Trier beim Ortszuschnitt. Das Argument der Topographie ist nicht überzeugend. Der Wind ist in den Niederlanden und in Dänemark viel stärker als bei uns – das darf man nicht unterschätzen. Zumal Trier auch nicht der Himalaya ist: 60 Prozent der Einwohner leben in zentraler, recht flacher Lage.

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