Radfahrer gehen auf die Straße

Knapp 50 Radfahrer beteiligten sich am Samstagmittag an der Fahrrad-Demonstration durch die Trierer Innenstadt, zu der die Kreisgruppe Trier des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) aufgerufen hatte.

 Protest auf zwei Rädern: Die Teilnehmer der Fahrraddemo auf dem Weg durch die Innenstadt. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Protest auf zwei Rädern: Die Teilnehmer der Fahrraddemo auf dem Weg durch die Innenstadt. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. (mehi) Ein Klingelgewitter kündigt sie an: Passanten bleiben stehen, Menschen kommen aus den Geschäften, schauen sich das rollende Spektakel an. Die Fahrraddemo des ADFC zieht die Blicke auf sich. Eskortiert von Polizeifahrzeugen bewegt sich der radelnde Protestzug vom Viehmarkt aus durch Metzelstraße und Treviris-Passage zur Porta Nigra. Die Route, die für die Aktivisten des ADFC als ideale Fahrrad-Strecke parallel zur Fußgängerzone angesehen wird.

Die Busspuren als Umweltspur auszubauen, fordert Richard Roscheck, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC-Kreisverbands. Sein Kollege Matthias Bellmann spricht sich dafür aus, die Fußgängerzone während der gesamten Lieferverkehrszeiten bis 11 Uhr für Radfahrer zu öffnen. Auch sollten Querungen für Radfahrer in Höhe Glockenstraße, Hauptmarkt und Kornmarkt/Mohrs Gässchen (Vereinsbank-Passage) geschaffen werden.

Weiter radeln die knapp 50 Radfahrer entlang der Paulin- und Herzogenbuscher Straße zum Nells Park. "Es gibt keine nur annähernd vernünftige Radverbindung aus der Innenstadt hierher", sagt Bellmann. Der vorhandene Radweg zwischen Hecke und der Autotür parkender PKW sei zu schmal, zudem seien zahlreiche Straßen zu queren. "Das führt zu Konflikten", ist er sich sicher. Auch die Radwegeführung über den Gehweg entlang des Kreisels kritisiert er: "Dadurch ist die Sichtbeziehung zwischen Rad- und Autofahrer aufgehoben; das ist gefährlich."

Bald bessere Situation auf der Loebstraße



In der Loebstraße plädiert der ADFC für eine direkte Radwegeführung entlang der Fahrbahn. "Das ist der wesentliche Zubringer für Bürger aus Ruwer, dem Ruwertal und für Radtouristen. Der muss kommen", ruft Bellmann. Ob als markierte Radspur auf der Fahrbahn - der deutliche ADFC-Favorit - oder als separater Radweg, der wegen der Parkplatzzufahrten Gefahren birgt. Bereits im Herbst soll der erste Bauabschnitt begonnen werden.

Zurück bewegt sich die Kolonne über die Parkstraße (in Tempo-30-Straßen und -Zonen ist nach ADFC-Ansicht kein Radweg notwendig) und Kürenzer Straße zum Hauptbahnhof.

"Radfahrer wohnen in den gleichen Häusern und kaufen in den gleichen Geschäften wie Autofahrer. Deshalb müssen für sie die gleichen Möglichkeiten geschaffen werden", sagt Bellmann. "Seit 1992 kämpfen wir für ein sicheres Radverkehrsnetz für die Stadt Trier. Es hat sich nichts geändert." Dies will der ADFC mit seinem Zehn-Punkte-Programm (siehe Extra) ändern. Extra Die Forderungen des ADFC Kreisverband Trier: Die Öffnung der Fußgängerzone im Bereich der Treviris-Passage für den Radverkehr; Möglichkeiten, die Fußgängerzone an bestimmten Stellen mit dem Fahrrad queren zu können, beispielsweise über den Kornmarkt und durch Mohrs Gässchen; Absenkung aller Bordsteinkanten im Verlauf von Radwegen; Eine geradlinige Führung des Radverkehrs an Kreuzungen; Eine sichere und lückenlose Radverkehrsanbindung des Hauptbahnhofs an das Stadtzentrum sowie andere Teile Triers sowie zwischen Ruwer und Trier-Nord entlang der Loebstraße; Eine Fahrradstation am Hauptbahnhof für Pendler und Radtouristen und weitere Abstellanlagen; Die Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer bis mindestens 11 Uhr, analog zum Lieferverkehr; Radfahrstreifen den Vorrang vor Bordsteinradwegen einzuräumen. (mehi)

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