Radioaktive Nadeln am Trierer Hafen

Trier · Am Trierer Hafen wurde in dieser Woche radioaktive Strahlung gemessen. Schuld sind belastete Metallnadeln eines Schrotthändlers im Hafen, bei dem bereits 2009 kontaminiertes Material aufgetaucht ist. Laut Geschäftsführung besteht keine Gefahr für Bürger und Mitarbeiter.

Beim Trierer Schrotthändler Theo Steil ist radioaktiv belastetes Material aufgetreten. Entsprechende Volksfreund-Informationen bestätigte die Polizei am Freitag. Bereits am Dienstag hat demnach der Strahlendetektor an einer Schredderanlage Alarm geschlagen. "Anschließend wurde von uns der gesamte Platz überprüft, Anlagenteile abgeschaltet und radiologisch auffällige Bereiche weiträumig abgesperrt", erklärt Christian Satlow aus der Geschäftsführung. Die Radioaktivität ging dabei von metallischen Nadeln aus, die mittlerweile überwiegend gesichert wurden. Die Trennung des Materials zur Aussonderung sämtlichen radioaktiven Metalls dauert noch an.
Nach dem Fund informierte die Firma die zuständige Gewerbeaufsicht der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord. Das radioaktiv belastete Material wurde von einer Spezialfirma genauer untersucht. Die Behörden gaben danach alle Anlagenteile wieder frei. Laut Polizeisprecherin Monika Peters waren keine weiteren Maßnahmen zur Gefahrenabwehr notwendig. "Weitere radiologische Auffälligkeiten wurden nicht festgestellt", sagt Satlow. Und er betont: "Es bestand zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefährdung für unsere Mitarbeiter, angrenzende Firmen oder Bürger." Wie hoch der Messwert ausgefallen ist, wurde allerdings nicht bekannt gegeben.

Bereits 2009 wurde auf dem Gelände der Firma radioaktive Strahlung gemessen. Damals landete belasteter Stahl aus Indien über einen Metallhändler aus der Pfalz in Trier. Neben der Firma Steil waren bundesweit Schrotthändler und Stahlwerke betroffen; insgesamt rund 150 Tonnen gelangten aus Übersee bis nach Deutschland. Strahlenschutz-Experten zufolge bestand auch 2009 keine Gefahr für Bevölkerung und Mitarbeiter der betroffenen Firmen.

Die Untersuchungen zum erneuten Auftauchen radioaktiven Metalls am Trierer Hafen dauern indes an. Wie die radioaktiven Nadeln nach Trier zum Schrotthändler gelangt sind, ist noch nicht bekannt.

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