"Radverkehr nicht an den Rand drängen!"

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat sich in die Diskussion um den Ausbau der Loebstraße eingeschaltet. "An einer sicheren und direkten Radverkehrsverbindung entlang der Loebstraße führt kein Weg vorbei", stellt Matthias Bellmann, verkehrspolitischer Referent des Trierer ADFC, klar.

Trier. (red/woc) Die Forderung mehrerer Anlieger, den geplanten neuen Radweg nicht entlang der Loebstraße, sondern durch ein Naturschutzgebiet an der Mosel zu führen (TV vom Dienstag), hat den ADFC auf den Plan gerufen. Weder ein neuer Radweg entlang der Mosel noch der Vorschlag, den Radweg statt durch die Loebstraße weiter über die bereits bestehende Radroute über Metternichstraße und Grüneberg zu führen, seien akzeptabel.

"Es kann nicht sein, dass der Radverkehr erneut an den Rand gedrängt werden soll", kritisiert Matthias Bellmann. Eine durchgehende Radverkehrsverbindung entlang der Loebstraße - ob als auf der Fahrbahn markierte Fahrradspur oder als abgetrennter, sogenannter Bordsteinradweg - sei "mehr als überfällig", erklärt der verkehrspolitische Referent des Trierer Kreisverbands. Bellmann verweist in diesem Zusammenhang auf die bevorstehende Fertigstellung des Ruwer-Hochwald-Radwegs. "Dann wird es möglich sein, vom Trierer Stadtteil Ruwer durchgängig bis Hermeskeil zu radeln." Die Verbindung berge allerdings nicht nur enormes Potenzial für den regionalen Fahrradtourismus, sondern auch für Alltagsradler, die das Rad für den Weg vom Ruwertal in die Innenstadt nutzen könnten.

"Es kann nicht angehen, dass der Radverkehr beim Ausbau der Loebstraße nun auf der Strecke bleibt, weil ein paar Anlieger sich dagegen wehren." Der von einigen Kritikern der Ausbaupläne gemachte Vorschlag, Radfahrer könnten auch künftig über die Metternichstraße oder entlang des Grünebergs fahren, offenbare "erschreckende Unkenntnis und totale Ignoranz gegenüber den Interessen von Radfahrern". Auch Radfahrer hätten das Recht, auf "sicherem und möglichst direktem Weg ihr Ziel zu erreichen und dürfen deshalb nicht auf irgendwelche Nebenpisten verbannt werden", insistiert Bellmann. Im Übrigen sei es nicht mehr zeitgemäß und auch nicht zulässig, beim Ausbau einer Straße auf die Anlage eines Radwegs zu verzichten, ergänzt der Verkehrsexperte.

Die Loebstraßen-Anlieger hatten den Stadtrat aufgefordert, die bereits beschlossene Planung des Fahrradwegs aufzuheben, damit Parkplätze entlang der Loebstraße erhalten bleiben können. Jetzt appelliert der ADFC an den Rat, dem Protest der Firmen standzuhalten. "Stellen Sie sicher, dass eine direkte Radverkehrsverbindung entlang oder auf der Loebstraße geschaffen wird!", fordert der Club den Stadtrat auf.

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