RADVERKEHR

Zum Bericht "Aufsteigen für ein besseres Stadtklima - Wie Trier sich binnen weniger Jahre zu einer Fahrradstadt entwickeln könnte" (TV vom 8. Juni):

Seit Jahren fahre ich mit dem Fahrrad in die Trierer Innenstadt für Erledigungen und um kleine Einkäufe zu tätigen. Mit dem Fahrrad bin ich schneller und billiger in der Stadt unterwegs. Aus eigener Erfahrung behaupte ich, dass sich 90 Prozent der Autofahrer gegenüber Radfahrern rücksichtsvoll verhalten. Bei den anderen zehn Prozent sind Hopfen und Malz verloren. Ich denke, diese verhalten sich auch gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern rücksichtslos. Zugeparkte Rad und Fußwege, zu dichtes Vorbeifahren, unvorsichtiges Abbiegen. Besonders ärgerlich ist das Öffnen der Autotüren, ohne nach hinten zu sehen. Außerhalb der Stadt, zum Beispiel am Moselufer, droht Gefahr durch freilaufende Hunde. Ich frage mich oft, wozu gibt es ein Ordnungsamt. Am Personalmangel allein kann es nicht liegen, dass der ruhende Verkehr außerhalb der Innenstadt zu einer ordnungsamtfreien Zone verkommt. In der Innenstadt werden die Parkuhren und Parkscheine täglich kontrolliert, aber in den Außenstadtteilen kann jeder machen, was er will. Ordnungsmaßnahmen sollten doch in erster Linie der Verkehrssicherheit dienen. Die Kontrolle der Parkuhren kann sicher vernachlässigt werden, um Personal zur Kontrolle von verkehrssichernden Maßnahmen freizustellen. Im TV wurde eine Planung vorgestellt, wie Trier sich binnen weniger Jahre zu einer Fahrradstadt entwickeln soll. Die vorgestellte Karte des Amts für Bodenmanagement der Stadt Trier kann getrost eingestampft werden. Die eingezeichneten Hauptrouten, rot dargestellt, kann man in eine Reihe mit den anderen Verkehrsprojekten der Stadt als Wolkenkuckucksheim bezeichnen. Da wird zum Beispiel zwischen Kaiser-Wilhelm-Brücke und Römerbrücke eine Verbindung vom rechten Moselufer zum linken Moselufer dargestellt. Wie soll das aussehen und warum? Entweder eine Brücke über die Mosel oder ein Tunnel unter der Mosel? Wer soll das bezahlen? Das größte Problem für eine fahrradgerechte Stadt ist in Trier die Topographie. Die Entwicklung der Höhenstadtteile hat keine Rücksicht auf ein anderes Verkehrsmittel als Auto oder Bus genommen. Die Stadt sollte sich auf die Möglichkeiten im Tal konzentrieren, die finanzierbar sind und in einem realistischen Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen. Hier sollte die Stadt für ein durchdachtes Radwegenetz sorgen, das nicht irgendwo beginnt und endet. Die Stadt hat gute Absichten, doch leider fehlt es an der richtigen Umsetzung. Hans Jörg Frieden, Trier In Trier fehlt es an einem Bike Sharing à la Call a Bike. Die Geografie lässt sich nicht ändern, aber warum startet man nicht ein innovatives Konzept mit E-Bikes, um auch die höher gelegenen Stadtteile zu erreichen? Marcel Scherf, Trier

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