RADWEGBAU

Zur Berichterstattung über den Bau der zweiten Moselschleuse in Trier:

Meinung

Naturlandschaft gnadenlos zerstört
Als ich vor einigen Wochen zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Moselradweg zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und Igel unterwegs war, bot sich mir in Höhe der Schleuse ein Bild der Verwüstung. Wo vergangenes Jahr noch unzählige prächtige Bäume standen und Sitzbänke zum Verweilen einluden - völliger Kahlschlag. Keine Naturkatastrophe, sondern akkurat gefällt waren sie alle. Statt fröhlichen Vogelgezwitschers dröhnt der dumpfe Lärm der Baumaschinen. Welche Ignoranz muss herrschen, wenn eine über Jahrzehnte gewachsene reizvolle Naturlandschaft so gnadenlos zerstört wird? Ich habe erhebliche Zweifel, ob ein so radikaler und zerstörerischer Eingriff zu rechtfertigen ist. Bürgerbeteiligung - wozu? Wozu unabhängige Analysen und Projektüberprüfungen, wenn die Politkaste das Ergebnis schon vorher kennt? "Alternativlos", schreien uns die Politiker und Technokraten zu. Unsinn - sagen wir Bürger und werden ignoriert. So entwickelt sich der vernunftbegabte Bürger, der mitgestalten und mitdenken will, mehr und mehr zum Wutbürger. Gertrud Halik, Trier

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