Infrastruktur Die Inhaber wechselten, der Chef blieb

Kenn · Das Kenner Moseleinkaufszentrum war Schmidt & Breug, Plaza, Continent, Interspar, Walmart und Real. Das 50-jährige Bestehen wird gefeiert.

 Er ist das personifizierte Moseleinkaufszentrum: Hans-Georg Schmidt hat den Markt in Kenn fast 40 Jahre geleitet und dabei fünf Inhaberwechsel erlebt.

Er ist das personifizierte Moseleinkaufszentrum: Hans-Georg Schmidt hat den Markt in Kenn fast 40 Jahre geleitet und dabei fünf Inhaberwechsel erlebt.

Foto: Albert Follmann

Wenn der Real-Markt in Kenn in diesen Tagen sein 50-jähriges Bestehen feiert, dann hat eine Person besonders großen Anteil daran: Hans-Georg Schmidt (76).

Er war Chef der ersten Stunde im Moseleinkaufszentrum (MEZ), das seit dem 4. November 1969 unter Schmidt & Breug KG firmierte. Die Namensgleichheit ist rein zufällig, Schmidt war kein Miteigentümer des SB-Warenhauses Schmidt & Breug, sondern dessen Geschäftsführer.

Den Bad Kreuznacher verschlug es schon bald nach dem Studium nach Kenn. Dort wurde der Kaufmann mit Frau und drei Kindern heimisch – und lebt noch heute dort. Mit 26 Jahren wurde ihm die Leitung des großen Warenhauses vor den Toren der Moselgemeinde anvertraut. Schmidt sollte 39 Jahre die Geschicke des Kenner Marktes mitbestimmen – und fünf Inhaberwechsel durchlaufen.

Die Frage, ob der langjährige Warenhausleiter, der 2008 in den Ruhestand ging, heute noch im Real-Markt einkauft, erübrigt sich: „Ich freue mich immer, die früheren Mitarbeiter zu sehen. Wir hatten ein gutes Verhältnis.” Im Gegensatz zu heute, wo alles zentralisiert sei, habe man früher noch viele Freiheiten gehabt und relativ selbstständig Aktionen durchführen können, sagt Schmidt. Heute sei es undenkbar, als Geschäftsführer fünf Wechsel durchleben zu können.

Von 1969 bis 1986 gehörte das MEZ einer Gesellschaft aus Bad Sobernheim, 1990 war dann Schmidt & Breug Geschichte, das Haus wurde als Plaza SB weitergeführt, einem Ableger der Coop AG. 1996 folgte dann der Wechsel zu Continent, das zur französischen Promodes-Gruppe gehörte.

Nach zwei Jahren als Interspar (bis 1998) hielt die amerikanische Unternehmenskultur Einzug mit dem Walmart-Konzern. Am 1. November 2006 erfolgte der Wechsel zur Supermarktkette Real, einem Tochterunternehmen der Metro-Gruppe.

Dass die vielen Herausforderungen in Kenn so gut gemeistert werden konnten, führt Ex-Geschäftsführer Hans-Georg Schmidt auf sein gutes Team zurück: „Unsere Firma ist von Grund auf gewachsen. Wir verkauften Waren aus der ganzen Welt, haben immer wieder erweitert.” Unter anderem wurden ein Getränkeshop und ein Baumarkt angegliedert.

In heiklen Zeiten habe er sich immer auf seine Mitarbeiter und Kunden verlassen können, aber auch auf die Kommunalpolitiker und die Feuerwehren, sagt Schmidt. Ein Brand und ein Unwetter hätten den Markt jeweils für eine Woche lahmgelegt; der in einem Zelt untergebrachte Baumarkt habe nach einem Sturm plötzlich im Freien gestanden.

Anlässlich des runden Geburtstags gibt es im Real-Markt bis zum kommenden Samstag verschiedene Jubiläumsaktionen. Für heute, Donnerstag, lädt das Warenhaus von 9 bis 11 Uhr zum Kundenfrühstück ein. An allen drei Tagen steht zudem der Bitburger Bierwagen vor dem Markt. Was von 10 bis 18 Uhr eingenommen wird, kommt einem wohltätigen Zweck zugute. Zum Abschluss am Samstag gibt es bei einer Verlosung schöne Preise zu gewinnen.

„Wir sind hier alle sehr stolz darauf, dass wir schon seit 50 Jahren in Kenn auf die Treue unserer Kunden zählen können”, sagt Geschäftsleiter Marko Arnoldy. Da wird ihm zweifellos auch Hans-Georg Schmidt zustimmen.

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