Realschule plus in Ehrang noch ohne Chef

Trier-Ehrang · Seit zwei Tagen läuft in der neuen Realschule plus Trier-Ehrang der Betrieb - allerdings unter kommissarischer Führung. Denn wer die Leitung der Bildungseinrichtung übernimmt, entscheidet sich erst am Dienstag, 16. August.

Trier-Ehrang. Die Hauptschule und die Johann-Amos-Comenius-Realschule am Mäusheckerweg in Ehrang sind gerade zur Realschule plus Ehrang verschmolzen. Einen offiziellen Leiter gibt es aber auch zwei Tage nach Beginn des neuen Schuljahres noch nicht. Diese Personalie steht erst am Dienstag, 16. August, auf der Tagesordnung des Schulträgerausschusses der Stadt Trier. "Das ist im Moment aber noch kein Problem", erklärt Marita Wenz, kommissarische Rektorin der neuen Schule. "Alle Fünft- und Sechstklässler am Mäusheckerweg besuchen sowieso erst die gemeinsame Orientierungsstufe mit dem Friedrich-Spee-Gymnasium." Die Realschule plus starte daher so richtig erst in zwei Jahren durch, wenn der erste Jahrgang in die Klassenstufe sieben wechsele. Für die Schulleitung gibt es zwei Bewerberinnen: Marita Wenz und Karin Sattler.
Wenz ist Lehrerin für Deutsch, Sozialkunde und Geschichte. Sie leitete seit 2006 die Johann-Amos-Comenius-Realschule."Für mich war es wichtig, dass in Ehrang das integrative Modell der Realschule plus verwirklicht wird", sagt Wenz. "Bei dieser Variante der Realschule plus lernen die Schüler möglichst lange gemeinsam. Und davon profitieren alle - Leistungsschwache wie Leistungsstarke."
Trier-Süd muss Schüler ablehnen


Die zweite Kandidatin für den vakanten Rektorenposten in Ehrang ist Karin Sattler, die gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar war. Die aus Pirmasens stammende Englischlehrerin leitete die Hauptschule Ehrang seit dem Jahr 2008. In dieser Zeit wurde die Schule als Unesco-Projektschule ausgezeichnet.
Neben Ehrang gibt es noch zwei weitere Realschulen plus in der Stadt. Die Realschule plus in Trier-Süd geht bereits ins zweite Jahr. Die Nachfrage ist groß: "Dieses Jahr mussten wir sogar Schüler abweisen", sagt die Rektorin Luise Laurent.
Bei der neuen Realschule plus in Trier-West (Kurfürst-Balduin-Schule) hätten sich dieses Jahr auch Schüler mit einer Empfehlung für das Gymnasium beworben, teilt Rektor Eugen Lang mit. Nebenbei führe schon der neue Name zu weiteren positiven Effekten: "Es hat sich auch bei den Schülern ein gewisser Stolz entwickelt, die eigentlich im Hauptschulzweig lernen. Das Stigma Hauptschule ist weg. Allein das wirkt sich positiv auf das Klima aus."
Auch Maßnahmen wie ein moderner Stundenplan zeigen Resultate, betont Lang: "Die alte Schulstunde mit 45 Minuten haben wir abgeschafft." Dadurch ergäben sich weniger Klassen- und Lehrerwechsel, die Lernzeit könne effektiver genutzt werden: "Es wirkt jetzt schon so, als sei Ruhe ins Gebäude gekommen."

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