Rechthaberei und Arroganz

Stadtrat

Zum Bericht " Schmerzhafte Niederlage für CDU" (TV vom 30. Juni) über das Thema Bürgermeisteramt der Stadt Trier:
Wenn man die Berichte aufmerksam verfolgt, gewinnt man den Eindruck, dass die Parteienvertreter in altem Denken erstarrt und nur am Erhalt ihrer Macht oder Privilegien interessiert sind. Hier geht es in erster Linie um Positionen und Eitelkeiten, ein wirkliches Interesse an den Bürgern existiert scheinbar nicht mehr.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es dem Großteil der Trierer Bürger viel lieber ist, eine ideologiefreie und sachbezogene Kommunalpolitik zu erleben, und zwar ohne dabei einem Fraktionszwang unterworfen zu sein. In der Stadtpolitik ist ein überparteiliches Denken und Handeln vonnöten. Zu Recht erwartet der Bürger eine Koalition der Vernunft und nicht Koalitionen der Macht.
Nicht erst seit der jüngsten Stadtratssitzung sind viele Bürger zornig, weil Vernunft und notwendige Kompromissbereitschaft durch parteipolitische Rechthaberei und Arroganz ersetzt wurden. Taktische Finessen sollten in der Stadtpolitik kein Mittel sein.
Wenn alle Fraktionen den derzeitigen Baudezernenten für die qualifizierteste Persönlichkeit für die Bürgermeisterposition halten, dann fragt man sich, warum man ihn nicht gewählt hat? Solange die Kraft zur Ehrlichkeit und der Mut fehlen, die Politik an der Wirklichkeit zu orientieren, solange wird das Vertrauen in die Politik immer weiter schwinden.
Man kann nur hoffen, dass die parteipolitisch Handelnden in unserer Stadt schnellstmöglich nicht nur erkennen, sondern auch danach handeln, dass Kommunalpolitik mehr denn je das Ringen um die beste Lösung sein muss und nicht parteipolitische Profilierung und ideologische Grabenkämpfe. Ich teile die Einschätzung von TV-Kommentatorin Rebecca Schaal, dass die Diskussion zur Entscheidung um die Stelle des Bürgermeisteramts ein unwürdiges Schauspiel war.
Manfred Maximini
Trier

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