Reformationsgedenken

Lutherbonbons: Mit einer süßen "Idee" auf einen ernsten Anlass hinweisen: Reformationsgedenken. Woran wird erinnert? Martin Luther machte seinem Ärger Luft über den Ablasshandel und andere Vorstellungen, die er für eine Abkehr vom rechten Glauben hielt, indem er seine Meinung in Form von 95 Thesen äußerte.

Diese schlug er am Vortag des Allerheiligenfestes 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg. Soweit zur Erinnerung. Wie ist das heute? Wie definieren wir heute evangelisch zu sein? Häufig negativ: Wir haben keinen Papst und kein Zölibat, wir bekreuzi-gen uns nicht. Obwohl die evangelische Variante des christlichen Glaubens sich in Abgrenzung gegen die katholische Kirche entwickelte, ist sie positiv definiert. Am griffigsten mit den "vier solis: solus christus, sola scriptura, sola gratia, sola fide." Allein Christus ist der Mittler zwischen Gott und Mensch. Allein aus der Heiligen Schrift ist das Wort Gottes zu erkennen. Allein Gottes Gnade bewirkt, dass der Mensch vor Gott bestehen kann. Allein der Glaube zählt. Vereinfacht gesagt: Man kann sich den Himmel nicht mit guten Taten verdienen. Diese reformatorischen Prinzi-pien bilden auch heute noch die Basis des Evangelischen Bekenntnisses. Als Beispiel nenne ich den Ausstieg der Evangelischen Kirche aus der Arbeit an der Einheitsübersetzung. Es ist für sie nicht egal, welcher Text nach welchen theologischen Prinzipien übersetzt wird. Reformationsgedenken beinhaltet aber vor allen Dingen, an die Grundlage des christlichen Glaubens zu erinnern, an Jesus Christus selbst. Er rief seine Jünger zur Einigkeit auf. Das gilt auch für uns heute noch. Elke Füllmann-Ostertag saarburg@ekkt.de

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