Regentanz im Lampenschein

Trier · Im Brunnenhof ist das erste Lichtergartenfest offiziell beendet worden: Mit einer Ausstellung von einigen der etwa 600 gebastelten Lampions und einer stummen Disco im Nieselregen.

Trier. Der Brunnenhof neben der Porta Nigra wirkt am Samstagabend kurios: Über den Hof verteilt leuchten etwa zwanzig große Lampions aus Ruten und weißem Papier - etwa in Form von großen Köpfen, der Porta Nigra oder eines Pagodentempels. Die Werke kommen besonders schön zur Geltung, weil sich ihr Schein effektvoll auf dem Steinboden spiegelt, der seit Stunden von eher unschönem Nieselregen benetzt wird.
Zwischen den Lampions, die durch eine Latexbeschichtung wasserfest sind, tanzen rund zwei Dutzend Menschen über den Platz, obwohl keine Musik zu hören ist. Die Tanzenden tragen Kopfhörer und bewegen sich zu Musik, die ein DJ aus der Nähe zu ihnen herüberfunkt.
An einem Tisch unter den Arkaden sitzt Christine Faber vom städtischen Kulturbüro vor einem Berg weiterer Funkkopfhörer und freut sich, dass die Finissage des Lichtergartenfests mit Silent Disco zwar irgendwie ins Wasser gefallen ist - sich aber nicht wenige unerschrockene Besucher vom unwirtlichen Wetter unbeeindruckt zeigen.
"Wir haben Geräte für rund 250 Besucher - weil wir natürlich hofften, dass das Wetter nicht so schlecht ist", sagt Faber. "Aber immerhin war hier den ganzen Abend noch was los."
Die Abschlussaktion neben der Porta Nigra setzt einen nur vorläufigen Schlusspunkt unter eine erfolgreiche Aktion, die von den Bürgern begeistert aufgenommen wurde. Im Frühjahr rief das Kulturbüro mit Partnern die Bevölkerung auf, unter Anleitung des britischen Künstlers Bryan Tweddle Lampions zu bauen, mit denen der Park auf dem Petrisberg illuminiert werden sollte. Die Resonanz war sehr gut: Insgesamt wurden etwa 600 Objekte gebastelt, die am 17. September den Park und die Besucher verzauberten. Später machten die Lichtkunstwerke eine Tour durch die Quattropole-Städte Metz, Luxemburg und Saarbrücken.
Die Finissage soll aber nicht totaler Schlusspunkt sein, sagt Christine Faber: "Am 22.September wird es eine Neuauflage als Illuminale geben - und ab dann wollen wir das jährlich machen." Dabei soll der Bestand an Lampions mit jeder Saison anwachsen: Die nächsten Bastelworkshops gehen im Frühjahr los.

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