Regionalwerke Trier-Saarburg im regionalen Energiemarkt aktiv - Eine Bilanz nach drei Jahren

Trier · Ach ja, da war doch mal was … Vor knapp drei Jahren sind die Regionalwerke Trier-Saarburg (RTS, siehe Extra) gegründet worden. Mit ihr wollten die Stadtwerke Trier (SWT) und die Kreiswerke (TSW) im regionalen Energiemarkt mitmischen. Das tun sie auch, aber auf leisen Sohlen.

 Solaranlage, Blockheizkraftwerk oder Windkraft: Seit drei Jahren mischt der Kreis im Geschäft mit regenerativer Energie mit. Fotos (3): TV-Archiv

Solaranlage, Blockheizkraftwerk oder Windkraft: Seit drei Jahren mischt der Kreis im Geschäft mit regenerativer Energie mit. Fotos (3): TV-Archiv

Foto: (h_tl )

Trier. Solarfirmen schwächeln, Windparkbauer geraten in Turbulenzen. Juwi, einst milliardenschwerer Vorzeige-Projektentwickler, schrieb rote Zahlen und musste von den Mannheimer Stadtwerken gerettet werden. Die Branche durchlebt harte Zeiten, und dann will die Bundesregierung auch noch ab 2017 die Fördersätze nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eindampfen.

Wenn schon die Großen Probleme haben, macht es dann überhaupt Sinn, dass sich kleine, regionale Gesellschaften auf dem hart umkämpften Energiemarkt versuchen? Ja, meint Max Monzel, Vorstand der vor drei Jahren gegründeten Trier-Saarburg Werke (TSW) und Geschäftsführer des Zweckverbandes Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART). "Wir sind ein zartes Pflänzlein, das kleine Früchte trägt, aber im Kern gesund ist."

Es habe sich ausgezahlt, die neuen Gesellschaften behutsam und risikoarm aufzubauen, sagt Energie-Manager Monzel. Man habe bewusst die Finger von Großprojekten gelassen und kleinere Brötchen gebacken - und zwar in der Region. "Wir wollen die Bürger an der Vermarktung des Stroms beteiligen", so Monzel. Aufgabe der Regionalwerke sei es nicht, überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen, sondern eine nachhaltige und zeitgemäße Struktur aufzubauen, die die Lebensumstände der Menschen verbessert.

Bürgerkraftwerke - so lautet das Schlagwort. Dabei soll neben Wind und Sonne die thermische Verwertung (Biomasse) eine wichtige Säule sein. Wie es geht, macht der ART auf seiner Deponie in Mertesdorf vor. Dort werden Konzepte zur Verwertung von Bioabfällen in eigenen Vergärungsanlagen entwickelt. Zusammen mit Grüngut werden künftig auch Bioabfälle aus privaten Haushalten verarbeitet. ART-Kunden sollen ihre Essensabfälle im Beutel an den Grünschnitt-Sammelstellen abliefern. Durch diesen Kompromiss konnte die ungeliebte Biotonne in der Region Trier verhindert werden.

Die Regionalwerke Trier-Saarburg konzentrieren sich nicht nur auf die Energie- und Wärmeerzeugung (Projekte untenstehenden Artikel), sie wollen auch die Breitband-Versorgung ankurbeln. So soll Anfang 2016 die Glasfaserversorgung im Industriepark Region Trier (IRT) bei Föhren optimiert werden.Lief nicht wie gewünscht


Dass der Einstieg des Kreises Trier-Saarburg in die Energiewirtschaft nicht so glatt verlief, wie er sich das vorgestellt hatte, daraus macht Landrat Günther Schartz keinen Hehl. "Es bleibt viel zu tun, will man als Akteur konkrete Projekte umsetzen." Intensive Absprachen seien nötig, sagt Schartz. Mit Argusaugen beobachtet nicht nur der Partner Stadtwerke Trier, was im Kreis läuft, auch die Verbandsgemeinden des Kreises wollen über ihre Werke von der Energiewende profitieren und ein Stück vom Kuchen abhaben.Extra

Regionalwerke Trier-Saarburg im regionalen Energiemarkt aktiv - Eine Bilanz nach drei Jahren
Foto: (e_eifel )

Die Regionalwerke Trier-Saarburg (RTS) werden von der Stadt Trier über die Stadtwerke Trier (SWT) sowie vom Landkreis Trier-Saarburg über die Trier-Saarburg Werke (TSW) getragen. Vorrangige Aufgabe ist die Energie- und Wärmeerzeugung im Landkreis. Gründungstag war der 22. Februar 2013. Den Vorstand bilden Stadtwerke-Vorstand Arndt Müller und TSW-Vorstand Maximilian G. Monzel. alf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort