Rehe müssen draußen bleiben

Waldrach · Rehe kommen seit einigen Wochen auf den Waldracher Friedhof und fressen dort die Blütenknospen von den Gräbern. Den oberen Friedhofsteil schützt bereits ein Zaun. Weil die Rehe jetzt aber auch auf dem alten Gräberfeld auftauchen, will die Ortsgemeinde die Tore mit automatischen Türschließern ausstatten.

Waldrach. Abgefressene Blumenknospen, Kot auf Wegen und Gräbern: Rehe haben am Fastnachtswochenende ihre Spuren auf dem Waldracher Friedhof hinterlassen (der TV berichtete). Wegen des Schnees und der niedrigen Temperaturen finden die Tiere momentan wenig zu fressen und wagen sich auf der Suche nach Futter weiter als gewohnt in den Ruwerort vor.
Die Ortsgemeinde hatte auf die nächtlichen Eindringlinge reagiert und auf dem oberen Friedhofsareal, das direkt unterhalb der Weinberge liegt, einen zusätzlichen Zaun auf der Friedhofsmauer anbringen lassen. Nun sind die Tiere aber erneut auf das Gelände gelangt - diesmal auf den unteren Friedhofsteil, der noch näher an den Wohngebieten direkt oberhalb des Waldracher Rathauses liegt. "Verwaltungsmitarbeiter haben uns erzählt, dass sich wieder einige Friedhofsbesucher über abgefressene Tulpen- und Stiefmütterchenknospen beschwert haben", sagt der erste Gemeindebeigeordnete Reinhard Lichtenthal, der derzeit Ortsbürgermeister Heinfried Carduck vertritt.
Wie genau die Rehe auf die Anlage gekommen sind, ist laut Lichtenthal noch nicht geklärt. Dennoch hat der Ortsgemeinderat in seiner zurückliegenden Sitzung weiteren Schutzvorrichtungen zugestimmt. "Wir haben an zwei Stellen zusätzliche Zaunstücke angebracht", teilt der Beigeordnete mit. An den Eingängen mit Treppenstufen sollen die Tore mit einem automatischen Schließmechanismus ausgestattet werden. Bei den ebenerdigen Eingängen will die Gemeinde auf diese Technik verzichten - damit etwa für Rollstuhlfahrer weiterhin ein barrierefreier Zutritt möglich ist. "Dort müssen die Besucher selbst dafür sorgen, dass die Tore geschlossen bleiben", erklärt Lichtenthal. Da man nicht "den gesamten Friedhof einzäunen" könne, sei dies das wirksamste Mittel. "Wir müssen da einen Mittelweg finden." Die Ortsgemeinde habe deshalb entsprechende Hinweisschilder bestellt.
Zudem können die Waldracher darauf hoffen, dass die Temperaturen bald wieder steigen. Wenn die Rehe in der Natur ausreichend Nahrung finden, geben sie ihre nächtlichen Festmahle auf dem Friedhof womöglich auf. cweb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort