Reine Kopfsache

Morgenstund hat Gold im Mund. Diesem Sinnspruch können Morgenmuffel wenig abgewinnen. Wie dem auch sei. Bewegung und frische Luft am Anfang eines Tages machen fit für die Herausforderungen, die da auf einen warten.



Im Trierer Stadtbad wie in anderen Hallenbädern ist es mit der guten Luft zwar nicht allzu weit her. Die Morgenschwimmer sind dort trotzdem eine verschworene Gemeinschaft. Aber auch am Abend, wenn es draußen dunkel wird und die Pool-Beleuchtung die diversen Becken in romantisches Licht taucht, hat das Stadtbad seinen Reiz.

Nun nehmen seit einigen Wochen meine Jungs am Sprungtraining des Schwimmsportvereins Trier teil.

Klar, dass sie ihrem Papa zeigen wollen, was sie drauf haben. Und ebenso klar, dass ihr Papa sich nicht lumpen lassen will. Wenn der Siebenjährige elegant vom Fünfmeter-Turm ins Wasser taucht, wird das für den 40-plus-x-Ager doch kein Problem sein. Der hatte sich schließlich als Jugendlicher auch schon mal vom Zehner kopfüber in die Tiefe gestürzt…

Also erst einmal Brille ablegen und die Metall-Treppe hoch. Hoch, das ist das richtige Stichwort. Denn auch mit von Kurzsichtigkeit getrübtem Blick erschienen fünf Meter früher nicht so hoch. Köpfer? Na ja, erst einmal eine Kerze - Sicherheitssprung…

Irgendetwas in Sachen Körperspannung kann nicht ganz korrekt gewesen sein. Darauf lässt jedenfalls das schmerzhafte Ziehen unterhalb der Körpermitte schließen. Dann also doch mit dem Kopf voraus. Na gut, aus sitzender Position. Man ist ja nicht mehr der Jüngste…

Die Haltungsnoten hätten bei Olympia zwar nicht für den Sprung ins Finale gereicht. Meine Jungs waren aber zumindest dezent beeindruckt. Dass mein Kopf danach ordentlich gebrummt hat, habe ich allerdings für mich behalten.

Morgens drehe ich auch in Zukunft meine Runden, allerdings lieber an der frischen Luft und in Laufschuhen.

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