Reizen, was das Zeug hält

"Skatspieler sind ruhige, ausgeglichene Leute", sagt Matthias Hauer, Vorsitzender des Bitburger Skatclubs "Herz Bube", der am Wochenende das große Turnier in der Halle 300 ausgerichtet hat. Es ist der größte Wettbewerb seiner Art in der Region Trier. Rund 250 Spieler reizten, was ihre Blätter und Nerven hergaben.

Bitburg. 18, 20, 2, 0, 4: Wer diese Zahlenfolge hört, weiß, was die Stunde geschlagen hat - Skat ist angesagt. Ein Kartenspiel für drei Spieler, das Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Vor Jahren war in der Eifel kein Frühschoppen denkbar, bei dem sich nicht an mehreren Tischen Herren zum Skatspiel zusammengefunden haben. Diese Tradition hält der Skatclub "Herz Bube" aufrecht. Immer am ersten Freitag im Monat richtet der 54 Mitglieder starke Verein ein Preisskat aus. Zudem treffen sich die "Herz Buben" einmal im Monat untereinander, um den besten Clubspieler zu ermitteln. Zusätzlich sind die Bitburger Ausrichter des größten Skatturniers der Region, das am Wochenende wieder in der Halle 300 auf dem Flugplatz über die Bühne ging.

Exakt 248 Spieler waren zu diesem Anlass nach Bitburg gereist - darunter Teilnehmer aus der ganzen Region Trier, dem Saarland, Luxemburg, Belgien, Bingen und Nordrhein-Westfalen. Auch 15 Frauen hatten sich unter die Herrenriege begeben sowie einige wenige Jugendliche. "Eigentlich müsste Skat doch das ideale Spiel für Frauen sein. Wegen des Reizens", sagt Matthias Hauer, Vorsitzender von "Herz Bube", scherzhaft. Er freut sich besonders auch über jugendliche Spieler. Schließlich sei es wichtig, das die Tradition des Skatspielens weiter gegeben wird. Deshalb ehrt "Herz Bube" nicht nur die besten Spieler mit Preisgelder von insgesamt rund 1500 Euro, sondern vergibt auch an die beste weibliche Spielerin sowie den besten Jugendlichen Sonderpreise.

"Beim großen Turnier haben unsere Spieler ein Durchschnittsalter von schätzungsweise 60 Jahren", sagt Hauer, der selbst dieser Alterklasse angehört. Seit mehr als 20 Jahren ist er Mitglied bei "Herz Bube", seit 1990 engagiert er sich als Vorsitzender des Vereins. Ihm gefällt am Skatspiel die Kombination aus Geselligkeit und sportlichem Wettbewerb. "Skatspieler sind ruhige und ausgeglichene Leute", findet Hauer. Beim Turnier in der Halle 300, wo mehr als 30 Helfer (meist die Frauen der Spieler) für eine exzellente Bewirtung sorgten, konnte man sich davon ein Bild machen. Konzentriert und freundlich ging es zur Sache. An der ein oder anderen Stelle besprachen die Spieler den Verlauf der Partie und analysierten, wie sie vielleicht hätten geschickter ihre Blätter ausspielen können. Jeder Spieler absolvierte zwei Serien a`` 48 Spiele an Vierer-Tischen. Heißt: Reihum mischte und verteilte einer die Karten, drei spielten nach dem Prinzip "geben, hören, sagen".

Kontakt: Der Vorsitzende des Skatclubs "Herz Bube", heißt Matthias Hauer. Er ist zu erreichen unter der Telefonnummer 06561/67200.EXTRA Gewinner: Mit der überragenden Punktzahl von 3739 gewann Erwin Mai aus Lambertsberg das Turnier (666 Euro Preisgeld). Es ist die höchste Punktzahl, die je bei einem Turnier in Bitburg erspielt wurde. Zweiter wurde Roland Moseler aus Schönberg mit 3508 Punkten (444 Euro). Den dritten Platz erreichte Ewald Schmitz aus Manderscheid mit 3419 Punkten (222 Euro), den vierten belegte Kurt Jakobs aus Ollmuth mit 3365 Punkten (111 Euro). Beste Spielerin war Regina Busch mit 2772 Punkten, bester Jugendlicher Stefan Keuler mit 1900 Punkten. An weitere 70 Skatfreunde wurden Sachpreise vergeben. (scho)

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